1907: Personenzuglokomotive

Die Lokomotive Nr. 178 "JUPITER", gebaut 1907 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 5000
Die Lokomotive Nr. 178 „JUPITER“, gebaut 1907 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 5000

Beschreibung der Lokomotiven

Die ab 1896 gebauten 2 B Personenzuglokomotiven waren mit einfacher Dampfdehnung ausgerüstet. Im Jahre 1907 beschaffte man diese nun wie zuvor bereits die Schnellzuglokomotive mit Verbundtriebwerk. Waren die älteren Maschinen der preußischen P 4 ähnlich, aber schwächer als diese ausgeführt, so wurden die neuen Lokomotiven mit annähernd gleicher Leistung übernommen.

Alle Maschinen waren mit einer Anfahrvorrichtung Bauart Lindner und dem für Verbundtriebwerke in Oldenburg typischen Verbinderdampftrockner Bauart Ranafier ausgerüstet. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Bündel u-förmig gebogener Rohre, die in der Rauchkammer die Verbindung zwischen Hoch- und Niederdruckzylinder herstellen. Statt eines großen sind also viele kleine Rohre verwendet worden, die in der Rauchkammer vom heißen Rauch umspült und dadurch beheizt werden. So wurde einerseits eine genügende Trocknung des Dampfes erzielt, andererseits bildete sie einen wirksamen Funkenschutz, da glühende Kohlenteilchen von dem Rohrbündel aufgefangen wurden.

Auch diese Lokomotiven waren mit einer Staby-Rauchverbrennung ausgerüstet, der scheinbare zweite Dom vor dem Führerhaus gehörte zu dieser. Weiterhin gehörte zu der Ausrüstung ein Pressluftsandstreuer Bauart Lentz und Dampfstrahlpumpen Bauart Friedemann. Die Maschinen dieser Lieferung waren noch mit der entlasteten Flachschiebersteuerung ausgerüstet. Alle weiteren Personen-, Schnell- und Güterzuglokomotiven wurden nur noch mit Lentz-Ventilsteuerung beschafft.

Die letzte Maschine aus dieser Lieferung, die Bahnnummer 178 „JUPITER“, wurde am 15. Juni 1907 als die 5.000ste Lokomotive der HANOMAG feierlich an die G.O.E. übergeben.

Die Verbund-Lokomotiven waren den bis dahin verwendeten Zwillings-Maschinen weit überlegen. Sie wurden alle in den Bestand der Reichsbahn übernommen, jedoch zwischen 1927 und 1929 ausgemustert.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart2B-n2v
Baujahr1909
Länge über Puffer17461 mm
Höchstgeschwindigkeit90 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1750 mm
Laufraddurchmesser vorn1000 mm
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser460/680 mm
Kolbenhub600 mm
Rostfläche2,27 qm
Heizfläche119,4 qm
Kesselüberdruck12,0 bar
Leergewicht48,4 t
Dienstgewicht53,9 t
Reibungsgewicht30,5 t
Tender2’2′ T 20

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen P 4.2 in den unterschiedlichen Ausführungen. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen P 4.2 in den unterschiedlichen Ausführungen. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag49961907174MERCUR36 1251ausgemustert 1929
Hanomag49971907175VENUS36 1252ausgemustert 1928
Hanomag49981907176ERDE36 1253ausgemustert 1927
Hanomag49991907177MARS36 1254ausgemustert 1929
Hanomag50001907178JUPITER36 1255ausgemustert 1927

Weitere Bilder der Lokomotiven

P 4.2 Nr. 178 "JUPITER" im Betriebswerk
P 4.2 Nr. 178 „JUPITER“ im Betriebswerk

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