S 10 Nr. 266 "BERLIN" noch auf dem Werksgelände der Hanomag in Hannover

Die Entwicklung der oldenburgischen Lokomotiven

Von gebraucht beschafften, alten amerikanischen Dampflokomotiven über die erste Lokomotive von Krauss in München bis zur Fabriknummer 8000 bei HANOMAG in Hannover war der Lokomotivpark in Oldenburg bunt gemischt. Viele der Loks wiesen eher selten verwendete Eigenarten auf. Wenn auch ab Mitte der 1890er Jahre die Loks nach preußischem Muster gebaut wurden, so hatten sie doch ausnahmslos noch Anpassungen an die oldenburgischen Bedürfnisse. Die ersten rein nach preußischem Muster gebauten Loks kamen erst am Ende der G.O.E. in den Fuhrpark.


Die ersten Lokomotiven um 1870

Baulokomotive von Norris

Für den Bau der ersten Bahnlinie nach Bremen wurden 1866 von der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn zwei alte Norris-Lokomotiven gekauft, auf Torffeuerung umgebaut und bis 1872 eingesetzt.

Mehrzwecklokomotiven

Für einen wirtschaftlichen Verkehr mußten die Lokomotiven billig, leicht, einfach und für alle anfallenden Arbeiten einsetzbar sein. Diese Anforderungen erfüllte ein Typ Lokomotive, der bei anderen Bahnverwaltungen unter der Bezeichnung „gemischte Lokomotive“ bereits im Einsatz war. Da nur wenige sehr geringe Steigungen vorhanden waren und auch mit geringen Geschwindigkeiten gefahren werden konnte, konnte zunächst mit einer einzigen Lokomotivgattung ausgekommen werden. Für den Entwurf der ersten Lokomotiven beauftragte man Georg Krauß, der eine zweiachsige Lokomotive mit im Rahmen befindlichem Wasserkasten konstruierte. die ersten Lokomotiven nach diesen Plänen wurden bei Hartmann in Chemnitz gebaut, weitere dann in der neugegründeten Fabrik von Krauß. Später wurden auch von Wöhlert in Berlin und von Hohenzollern in Düsseldorf weitere Lokomotiven für Oldenburg gebaut. Die insgesamt 47 gebauten Lokomotiven der Gattung G1 (B-L) erhielten im Laufe der Beschaffungszeit von 1866 bis 1891 verschiedene Bauartänderungen, einige wurden später in Tenderlokomotiven umgebaut. Weiterhin wurden 1894/95 noch 7 Personenzuglokomotiven beschafft, die den bisherigen sehr ähnlich waren, jedoch mit Verbundtriebwerk ausgerüstet wurden und auch andere technische Neuerungen erhielten. Die Maschinen bewährten sich so gut, dass die letzten erst im Jahre 1925 ausgemustert wurden.

Lokomotiven für den Verschiebedienst

Neben diesen Lokomotiven für den Personen- und Güterverkehr wurden 1870 kleine Tenderlokomotiven für den Verschiebedienst und die Beförderung von Bauzügen beschafft. Die Enwürfe stammten von der Verwaltung selbst, die ersten zwei Lokomotiven enstanden in der Hauptwerkstatt in Oldenburg. Mit diesen Lokomotiven wurden gute Erfahrungen gemacht, daher entschloß man sich, bis 1873 weitere 10 Stück zu beschaffen. Auch diese wurden wieder in der Hauptwerkstatt gebaut, da die Fabriken in den Gründerjahren außerordentlich hohe Preise verlangten, die man in Oldenburg nicht zu zahlen bereit war. Nachdem die Preise der Fabriken wieder gesunken waren, beschaffte man bis 1891 34 Stück bei Krauß und Hohenzollern.


Lokomotiven ab 1880

Omnibuslokomotiven

Zu Beginn der 1880er Jahre setzten Bestrebungen ein, zusätzlich zu den normalen Personenzügen bzw. als Ersatz für diese auf bestimmten Strecken besonders leichte und schnelle Züge einzusetzen. Diese Form wurde als „Omnibuszug“ bezeichnet. Auf vielen Strecken in Oldenburg waren aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens nur wenige Verbindungen vorhanden, weitere waren aber mit herkömmlichen Zügen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Daher wurde diese Idee mit offenen Ohren zur Kenntnis genommen. Die dann eingesetzten Omnibuszüge bestanden häufig nur aus einem Gepäck- und ein bis zwei Personenwagen. Die vorhandenen Lokomotiven waren für diesen Zweck überdimensioniert und wurden auch für andere Zwecke benötigt. Daher wurden im Jahre 1885 1A-gekuppelte Tenderlokomotiven nach preußischem Vorbild beschafft, die eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichten. Die Betriebskosten sanken auf die Hälfte derjenigen mit den bisherigen Lokomotiven.


Lokomotiven ab 1890

Güterzuglokomotiven

Mit dem Aufblühen des wirtschaftlichen Lebens Anfang der 1890er Jahre stieg auch der Güterverkehr stark an. Um das gestiegene Verkehrsaufkommen bewältigen zu können, ließ die Oldenburgische Staatsbahn bei der HANOMAG in Hannover eine neue C-gekuppelte Güterzuglokomotive bauen, die weitgehend an die entsprechende preußische Lokomotive angelehnt war.Nach oldenburgischem Brauch war aber der Dampfdom weggelassen worden, der Regler lag im Kesselinneren. Die Lokomotive bewährte sich gut und wurde über viele Jahre hinweg beschafft, bis 1909 waren es 27 Stück.

Personenzuglokomotiven

Auch die B-gekuppelten Personenzuglokomotiven genügten in diesen Jahren den gestiegenen Zuggewichten nicht mehr. Inzwischen wurden in Preußen und in anderen Ländern mit 2B-gekuppelten Lokomotiven sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher entschloß man sich auch in Oldenburg, diese Bauart für die Neubeschaffung anzuwenden. die lange Zeit in vielen Ländern angewandte 1B-Bauart wurde also in Oldenburg übersprungen. Die neue Bauart wurde in 19 Exemplaren bei der HANOMAG gebaut und ähnelte sehr der preußischen P 4. Offenbar wurde großer Wert auf die vorhandenen Erfahrungen bei der Preußischen Staatsbahn und bei anderen Bahngesellschaften gelegt. Den geringeren Ansprüchen entsprechend war die Oldenburgische P 4 schwächer ausgelegt als die preußische, reichte aber völlig aus. Ab 1907 wurden weitere Exemplare dieser Lokomotive gebaut, ab 1909 wurde erstmals die Ventilsteuerung der Bauart Lentz eingebaut.


Lokomotiven ab 1890

Güterzuglokomotiven

Mit dem Aufblühen des wirtschaftlichen Lebens Anfang der 1890er Jahre stieg auch der Güterverkehr stark an. Um das gestiegene Verkehrsaufkommen bewältigen zu können, ließ die Oldenburgische Staatsbahn bei der HANOMAG in Hannover eine neue C-gekuppelte Güterzuglokomotive bauen, die weitgehend an die entsprechende preußische Lokomotive angelehnt war.Nach oldenburgischem Brauch war aber der Dampfdom weggelassen worden, der Regler lag im Kesselinneren. Die Lokomotive bewährte sich gut und wurde über viele Jahre hinweg beschafft, bis 1909 waren es 27 Stück.

Personenzuglokomotiven

Auch die B-gekuppelten Personenzuglokomotiven genügten in diesen Jahren den gestiegenen Zuggewichten nicht mehr. Inzwischen wurden in Preußen und in anderen Ländern mit 2B-gekuppelten Lokomotiven sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher entschloß man sich auch in Oldenburg, diese Bauart für die Neubeschaffung anzuwenden. die lange Zeit in vielen Ländern angewandte 1B-Bauart wurde also in Oldenburg übersprungen. Die neue Bauart wurde in 19 Exemplaren bei der HANOMAG gebaut und ähnelte sehr der preußischen P 4. Offenbar wurde großer Wert auf die vorhandenen Erfahrungen bei der Preußischen Staatsbahn und bei anderen Bahngesellschaften gelegt. Den geringeren Ansprüchen entsprechend war die Oldenburgische P 4 schwächer ausgelegt als die preußische, reichte aber völlig aus. Ab 1907 wurden 8 Exemplare dieser Lokomotive in Verbundausführung gebaut, sie entsprachen bis auf ganz geringe Abweichungen der preußischen Bauart. Bei drei Exemplaren aus dem Jahre 1909 wurde erstmals die Ventilsteuerung der Bauart Lentz eingebaut, in der Folge erhielten alle Schlepptenderlokomotiven und auch einige Tenderlokomotiven diese Ventilsteuerung.


Lokomotiven ab 1900

Schnellzuglokomotiven

Bei der Oldenburgischen Staatsbahn gab es nur eine Strecke, auf der planmäßig Schnellzüge verkehrten. Dies war die Strecke von Bremen über Oldenburg nach Wilhelmshaven. Zunächst wurden auch die Schnellzüge mit den vorhandenen 2B Personenzuglokomotiven bespannt. Da diese jedoch oft an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit fuhren, wurde 1903 nach dem Vorbild der preußischen S 3 eine Schnellzuglokomotive entwickelt. Sie war auch die erste Baureihe, die einen Dampfdom erhielt. In den Jahren 1903/04 wurden insgesamt sechs Stück dieser Lokomotive gebaut. Im Jahre 1909 folgte eine weitere Schnellzuglokomotive, die der preußischen S 5.2 entsprach. Bis 1913 wurden 11 oldenburgische S 5.2 gebaut.

Tenderlokomotiven

In der Zwischenzeit hatte sich immer mehr gezeigt, daß die B-Tenderlokomotiven für den Verschiebedienst zu schwach wurden. Erneut war es eine preußische Lokomotive, die als Muster für eine Neubeschaffung diente, die T 2. In den Jahren 1896 bis 1913 wurden 38 Maschinen von HANOMAG gebaut. Auch für den Nebenbahndienst mußte eine leistungsfähige Lokomotive beschafft werden, ab 1898 wurden 15 Stück bis 1909 beschafft. Die Maschinen hatten gegenüber dem preußischen Vorbild T 3 kaum Abänderungen.Mit ihren relativ geringen Höchstgeschwindigkeiten von 45 bzw. 50 km/h waren die Maschinen nur beschränkt verwendbar. Zwar waren sie im Güter- und Verschiebedienst über lange Jahre zu gebrauchen, auch für langsame Personenzüge reichten sie durchaus aus. Aber Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mußte die Geschwindigkeit auf verschiedenen oldenburgischen Strecken erhöht werden, was mit den vorhandenen Tender- und Schlepptenderlokomotiven zu Problemen führte. Insbesondere auf Strecken, wo aufgrund fehlender Drehscheiben keine Schlepptenderlokomotiven eingesetzt werden konnten, machte sich die geringe Höchstgeschwindigkeit der Tenderlok bemerkbar.

1907 sollte diesem Mangel mit der Beschaffung einer neuen Lokomotivbaureihe Abhilfe geschaffen werden. Auf der Berliner Stadtbahn hatte sich die T 5.1 offensichtlich bewährt, für die oldenburgischen Strecken mit ihrem schwachen Oberbau schien sie sehr geeignet. Entsprechend der preußischen T 5.1 wurden also bei HANOMAG zunächst fünf Stück bis 1909 an Oldenburg geliefert. Aufgrund des unruhigen Laufes wegen der geringen Dämpfung der Rückstellvorrichtung der Adamsachsen wurde bei einer zweiten Lieferung der Achsstand vergrößert. Aber auch diese Maßnahme brachte wenig Erfolg. Trotzdem wurde die Maschine bis 1921 in insgesamt 20 Exemplaren beschafft.


Lokomotiven ab 1910

Lokomotiven für den Verschiebedienst

Im Jahre 1911 wurden für den Verschubdienst vierfach gekuppelte Tenderlokomotiven beschafft, die nach dem Vorbild der preußischen T 13 gebaut wurden. Geringe Abweichungen waren nur im Zylinderbereich zu finden. Auch von dieser Lokomotive wurden noch 1921 weitere Exemplare gebaut, die dann aber weitere Abweichungen, u.a. die Lentz-Ventilsteuerung aufwiesen. Insgesamt fanden sich bei der Oldenburgischen Staatsbahn 10 Lokomotiven der ersten Bauart, weitere 4 der zweiten.

Schnellzuglokomotiven

In der Zeit des ersten Weltkrieges war die Strecke Wilhelmshaven – Oldenburg – Bremen besonders stark frequentiert. Wilhelmshaven als wichtigster deutscher Kriegshafen beherberte große Mengen an Truppen. Die hier verkehrenden Schnellzüge waren oft sehr lang und zudem übermäßig stark besetzt. Die vorhandenen 2B Lokomotiven hatten daher oft Anfahrschwierigkeiten, was besonders auf freier Strecke zu Behinderungen führte. Eine neue Lokomotive mußte also beschafft werden. Bei der Hanomag wurde unter der Leitung von Heinrich Ranafier eine 1C1-Lokomotive mit 15t Achsdruck entworfen und 1916 drei Stück geliefert. Das äußere Erscheinungsbild weist ein auffälliges Mißverhältnis zwischen den Abmessungen des Kessels und denen des Fahrwerks auf. Die Gründe waren wohl Gewichtsprobleme. Der relativ große Abstand zwischen den Lauf- und den Kuppelachsen verliehen der Lok bei ca. 70 km/h ein sehr unruhiges Laufvermögen, das aber bei etwa 100 km/h spürbar ruhiger war.

Güterzuglokomotiven

Auf die C-gekuppelten Naßdampflokomotiven von 1895 konnte auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts nicht verzichtet werden. Schwere Güterzüge mußten aber um 1910 immer häufiger mit Vorspann gefahren werden. Um diesem Mißstand Abhilfe zu schaffen, entschloß sich die Oldenburgische Staatsbahn im Jahre 1912, eine vierfach gekuppelte Güterzuglokomotive zu beschaffen, die an die preußische G7, die inzwischen aber veraltet war, und an die G 9 angelehnt war. In ihren Leistungen und Abmessungen war sie jedoch schwächer ausgeführt. Wie alle neueren Lokomotiven erhielt auch die old. G 7 die Lentz-Ventilsteuerung, die Maschine war aber erstaunlicherweise immer noch als Naßdampflokomotive ausgeführt. Bis 1918 wurde die Lokomotive in 22 Exemplaren beschafft, die teilweise 1925 doch noch auf Heißdampf umgebaut wurden.


Letzte Lokomotiven um 1920

Die S10 war die letzte Eigenentwicklung der Oldenburgischen Staatsbahn. Nachdem bis 1920 der Oberbau verstärkt wurde, konnte man auf bewährte Baureihen anderer Bahnverwaltungen zurückgreifen. 1921 wurden bei Hanomag fünf 1D-gekuppelte Güterzug-Schlepptenderlokomotiven gebaut (G 8.2), die exakt den preußischen Vorbildern entsprach – mit Ausnahme der Lentz-Ventilsteuerung. Weiterhin sollten 1921 noch fünf preußische P8 beschafft werden, wiederum mit der Lentz-Ventilsteuerung. Da die Maschinen jedoch dringend benötigt wurden, wurden aus einer für Preußen bestimmten Lieferung die fünf Maschinen nach Oldenburg geliefert und waren somit die ersten rein preußischen ohne irgendeine oldenburgische Zutat. Gleichzeitig waren es die letzten an die Oldenburgische Staatsbahn gelieferten.

Benzolelektrischer Triebwagen der G.O.E., beschafft 1910 (oder 1911) von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf. Dies ist eines der wenigen Bilder des Triebwagens, vermutlich um 1913 aufgenommen.

1910: Benzolelektrischer Triebwagen

Benzolelektrischer Triebwagen der G.O.E., beschafft 1910 (oder 1911) von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf. Dies ist eines der wenigen Bilder des Triebwagens, vermutlich um 1913 aufgenommen.
Benzolelektrischer Triebwagen der G.O.E., beschafft 1910 (oder 1911) von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf. Dies ist eines der wenigen Bilder des Triebwagens, vermutlich um 1913 aufgenommen.

Beschreibung der Lokomotiven

Bei der Oldenburgischen Staatsbahn bestand schon frühzeitig Interesse an dem Einsatz von Triebwagen. Aufmerksam unterzog man die bei anderen Bahnverwaltungen in Betrieb befindlichen Triebwagen eingehenden Prüfungen. Trotz der Prämisse der Sparsamkeit war man ja technischen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen. 1905 machte sich deshalb eine dreiköpfige Kommission, unter anderem Oberbaurat Ranafier, auf den Weg nach Österreich und Ungarn sowie nach Würtemberg, um den Betrieb der Triebwagen kennenzulernen.
Obwohl bei vielen anderen Bahnverwaltungen Dampftriebwagen in Betrieb waren, entschied man sich für einen benzolelektrischen Antrieb. Auch bei dieser Anschaffung war der Blick der Oldenburgischen Staatsbahn wohl auf das preußische Vorbild gerichtet.

1910 wurde von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf ein Triebwagen, wie er ähnlich auch schon nach Preußen geliefert worden war, gekauft. Der Benzolmotor wurde von Deutz in Köln, die elektrischen Antriebsmotoren von der AEG in Berlin geliefert. Die Grundkonzeption ergab sich aus einem vierachsigen Personenwagen, dessen Form noch klar erkennbar ist. Das vordere Drehgestell wurde zur Aufnahme des Verbrennungsmotors und anderer Einrichtungen auseinandergezogen, angetrieben waren nur die Achsen des hinteren Drehgestells. Die Haube über dem vorderen Drehgestell war nach vorne hin abziehbar und ermöglichte so eine gute Zugänglichkeit.

Die auf beiden Seiten mit einem Führerstand ausgerüstete Fahrgastkabine bot insgesamt 66 Sitzplätze in der 3. und 4. Klasse. Die Heizung erfolgte durch das Kühlwasser des Motors.

Anfangs wurde der Triebwagen auf der Strecke Jever-Carolinensiel eingesetzt, später für Personalfahrten zum Oldenburger Verschiebebahnhof und auf der Strecke Oldenburg-Cloppenburg. 1915 mußte der Triebwagen wegen Treibstoffmangels abgestellt werden.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart?
Baujahr?
Länge über Puffer? mm
Höchstgeschwindigkeit? km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser? mm
Laufraddurchmesser vorn? mm
Laufraddurchmesser hinten? mm
Zylinderdurchmesser? mm
Kolbenhub? mm
Rostfläche? qm
Heizfläche? qm
Kesselüberdruck? bar
Leergewicht? t
Dienstgewicht? t
Reibungsgewicht? t
Tender?-achsig

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Die P 8 Nr. 291, spätere 38 3391

1922: Personenzuglokomotive

Die P 8 Nr. 291, spätere 38 3391
Die P 8 Nr. 291, spätere 38 3391

Beschreibung der Lokomotiven

Im Jahre 1922 sollten noch einige Lokomotiven der preußischen Gattung P 8 für den Personenzugdienst beschafft werden. Wie in Oldenburg üblich, wurden sie mit der Lentz-Ventilsteuerung bei der HANOMAG bestellt. Da die Lokomotiven aber dringend benötigt wurden, wurde die Lieferung an Oldenburg vorgezogen und fünf Maschinen aus einer für Preußen bestimmten Lieferung herausgelöst. Diese Lokomotiven waren mit normaler Kolbenschiebersteuerung ausgerüstet. Somit waren sie die ersten Maschinen rein preußischer Bauart ohne jegliche oldenburgische Besonderheit.

Seit 1906 wurde die P 8 für die Preußische Staatsbahn und auch für andere Bahnverwaltungen gebaut. Im harten Betriebsdienst bewährten sie sich mit wachsendem Erfolg.

Mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h stand für oldenburgische Verhältnisse eine außerst leistungsfähige Maschine zur Verfügung, die nicht nur im Personenzugdienst, sondern gelegentlich auch vor schweren Schnellzügen eingesetzt werden konnte, wo sie nie enttäuschte.

Von der Deutschen Reichsbahn wurden alle fünf Lokomotiven übernommen. Nachdem eine der Lokomotiven 1942 im Krieg verloren ging, wurden die anderen vier erst 1963/64 nach über 40 Betriebsjahren ausgemustert.
Mit der Lieferung der fünf P 8 endete die selbständige Beschaffung von Lokomotiven der Oldenburgischen Staatsbahn vor dem endgültigen Übergang auf die Deutsche Reichsbahn. In den fast 55 Jahren ihres Bestehens hatte die G.O.E. 294 Maschinen in Dienst gestellt. In den vorläufigen Umzeichnungsplan von 1923 wurden 198 von ihnen aufgenommen, tatsächlich umgezeichnet wurden dan im Jahre 1925 noch 157 Stück.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart?
Baujahr?
Länge über Puffer? mm
Höchstgeschwindigkeit? km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser? mm
Laufraddurchmesser vorn? mm
Laufraddurchmesser hinten? mm
Zylinderdurchmesser? mm
Kolbenhub? mm
Rostfläche? qm
Heizfläche? qm
Kesselüberdruck? bar
Leergewicht? t
Dienstgewicht? t
Reibungsgewicht? t
Tender?-achsig

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen P 8 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen P 8 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag9680192229038 3390ausgemustert 1962
Hanomag9681192229138 3391ausgemustert 1963
Hanomag9682192229238 3392ausgemustert 1942
Kriegsverlust
Hanomag9683192229338 3393ausgemustert 1962
Hanomag9684192229438 3394ausgemustert 1963

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Die Lokomotive Nr. 286, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9756.

1921: Güterzug-Tenderlokomotive

Die Lokomotive Nr. 286, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9756.
Die Lokomotive Nr. 286, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9756.

Beschreibung der Lokomotiven

Als ab 1911 die vierfach gekuppelte Tenderlokomotiven in Dienst gestellt wurden, waren diese noch als Naßdamplokomotiven ausgeführt. Auch die 1919 gebauten Maschinen arbeiteten noch nach diesem Prinzip. Dies ist an sich verwunderlich, hatte sich doch gerade bei Tenderlokomotiven mit ihren beschränkten Vorräten das Heißdampfprinzip als angebracht erwiesen.

Trotzden dauerte es noch bis 1921, bis in Oldenburg auch Tenderlokomotiven in der Heißdampfausführung zum Einsatz kamen, nachdem ja bereits die Schnellzuglokomotive von 1917 mit diesem Triebwerk gebaut worden war.
Die preußische T 13.1, die bereits seit 1916 in Heißdampfausführung gebaut wurde, wurde mit geringen Änderungen übernommen. Da sie von vorneherein für den Personenzugdienst und den Verkehr auf Nebenbahnen vorgesehen war, hat sie eine Lentz- Ventilsteuerung erhalten. Mit den Schmidt’schen Kleinrohrüberhitzer wurde eine schnellere Überhitzung erreicht, gerade auf Nebenbahnen und im Streckendienst mit häufigen Unterwegshalten war dies von großem Vorteil.

Der Zylinderdurchmesser ist wegen des größeren Expansionsvermögens auf 530 mm vergrößert worden. Außerdem wurde eine Dampfstrahlpumpe durch eine Kolbenspeisepumpe mit Abdampfspeisewasservorwärmer der Bauart Knorr ersetzt, der auf dem Kessel montiert war.

Von der Deutschen Reichsbahn wurden alle vier Maschinen übernommen. Nach dem zweiten Weltkrieg gelangte eine an die Deutsche Reichsbahn der DDR, die drei anderen an Kleinbahnen, nämlich die Kleinbahn Vorwohle-Emmertal, die Westfälische Landeseisenbahn und an die Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen. Bei diesen Bahnen wurden sie Ende der 50er Jahre ausgemustert.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart?
Baujahr?
Länge über Puffer? mm
Höchstgeschwindigkeit? km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser? mm
Laufraddurchmesser vorn? mm
Laufraddurchmesser hinten? mm
Zylinderdurchmesser? mm
Kolbenhub? mm
Rostfläche? qm
Heizfläche? qm
Kesselüberdruck? bar
Leergewicht? t
Dienstgewicht? t
Reibungsgewicht? t
Tender?-achsig

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen T 13 (links) und der T 13.1 (rechts) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn.
Skizze der oldenburgischen T 13 (links) und der T 13.1 (rechts) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn.

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag9756192128692 4011945 DR Ost
Hanomag9757192128792 4021948 an DEBG – VEE (91)
ausgemustert 1959
Hanomag9758192128892 4031948 an WLE (158)
ausgemustert 1958
Hanomag9759192128992 4041948 an DEB6 – VOD (96)
ausgemustert 1959

Weitere Bilder der Lokomotiven

T 13.1 Nr. 286 mit der Reichsbahnnummer 92 401
T 13.1 Nr. 286 mit der Reichsbahnnummer 92 401
Die Heizerseite der T 13.1 Nr. 288 mit der Reichsbahnnummer 92 403
Die Heizerseite der T 13.1 Nr. 288 mit der Reichsbahnnummer 92 403
Die Lokführerseite der T 13.1 Nr. 288 mit der Reichsbahnnummer 92 403
Die Lokführerseite der T 13.1 Nr. 288 mit der Reichsbahnnummer 92 403

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Die Lokomotive Nr. 281, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9751. Hier eine Ansichtskarte der Hanomag.

1921: Güterzuglokomotive

Die Lokomotive Nr. 281, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9751. Hier eine Ansichtskarte der Hanomag.
Die Lokomotive Nr. 281, gebaut 1921 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 9751. Hier eine Ansichtskarte der Hanomag.

Beschreibung der Lokomotiven

Nachdem bis zum Jahre 1920 der Oberbau der oldenburgischen Strecken verstärkt worden war, konnten nun auch stärkere Maschinen mit einer höheren Achsfahrmasse als 14 bis 15 t eingesetzt werden. Somit war man nicht mehr auf die besonders leichten Eigenentwicklungen angewiesen, sondern konnte Baureihen anderer Bahnverwaltungen fast unverändert übernehmen.

1921 wurden von der HANOMAG fünf Güterzuglokomotiven für die Oldenburgische Bahnverwaltung gebaut, die ein getreues Abbild der preußischen Gattung G 8.2 waren. Von diesen unterschieden sie sich lediglich durch die Anwendung der Lentz-Ventilsteuerung. Die Lieferung der Maschinen mit dieser für Oldenburg typischen Steuerung wurde durch das Reichsverkehrsministerium auf Antrag besonders genehmigt, da die Steuerungsart seit 1909 erfolgreich angewendet wurde. Wie bei den zuletzt beschafften Bauarten wurde auf den Ventilkasten verzichtet, statt dessen erhielten die Ventile einzelne Töpfe. Die Masse der beweglichen Steuerungsteile wurde auf ein Mindestmaß reduziert. Der Ventilsatz konnte durch insgesamt acht Schauluken am Zylinderkörper beobachtet werden.

Wie die preußischen Lokomotiven waren die oldenburgischen mit einem einfachen Zwillingstriebwerk ausgerüstet; dem damals üblichen Entwicklungsstand entsprechend kam das Heißdampfprinzip zur Anwendung.

Die mit dem kurzem Kessel und der hohen Kessellage sehr gedrungen wirkenden Maschinen gehörten mit einer Reibungsmasse von 70 t zu den stärksten Güterzuglokomotiven Europas. Durch die gute Anfahrbeschleunigung konnte sie aber durchaus auch im Personenzugdienst eingesetzt werden.

Alle fünf für Oldenburg gebauten Maschinen wurden von der Reichsbahn übernommen. Hier taten sie noch lange Dienst und wurden erst Mitte der 50er Jahre ausgemustert.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart?
Baujahr?
Länge über Puffer? mm
Höchstgeschwindigkeit? km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser? mm
Laufraddurchmesser vorn? mm
Laufraddurchmesser hinten? mm
Zylinderdurchmesser? mm
Kolbenhub? mm
Rostfläche? qm
Heizfläche? qm
Kesselüberdruck? bar
Leergewicht? t
Dienstgewicht? t
Reibungsgewicht? t
Tender?-achsig

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen G 8.2 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen G 8.2 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag9751192128156 2276ausgemustert 1958
Hanomag9752192128256 2277ausgemustert 1954
Hanomag9753192128356 2278ausgemustert 1958
Hanomag9754192128456 2279
Hanomag9755192128556 2280ausgemustert ca. 1950

Weitere Bilder der Lokomotiven

G 8.2 Nr. 283, hier bereits mit der Reichsbahnhummer 56 2278
G 8.2 Nr. 283, hier bereits mit der Reichsbahnhummer 56 2278
Auf dem Verschiebebahnhof wartet die 56 2280 vor dem Schuppen, die die Nummer 285 bei der Oldenburgischen Bahnverwaltung getragen hatte.
Auf dem Verschiebebahnhof wartet die 56 2280, die die Nummer 285 bei der Oldenburgischen Bahnverwaltung getragen hatte.

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Die Lokomotive Nr. 266 "BERLIN", gebaut 1916 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 8000

1917: Schnellzuglokomotive

Die Lokomotive Nr. 266 "BERLIN", gebaut 1916 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 8000
Die Lokomotive Nr. 266 „BERLIN“, gebaut 1916 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 8000

Beschreibung der Lokomotiven

Ein starkes Anwachsen des Verkehrs auf den Hauptstrecken nach 1914 machte die Beschaffung einer dreifach gekuppelten Schnellzuglokomotive erforderlich. Wegen der geringen Achsfahrmasse von 15-16 t konnte man nicht auf eine bewährte preußische Bauart zurückgreifen. Nach den Entwürfen Ranafiers wurde bei HANOMAG eine Schnellzuglokomotive mit der bei dieser Gattung eher seltenen Achsfolge 1 C 1 entwickelt und in nur drei Exemplaren geliefert.

Bei dieser ersten oldenburgischen Heißdampflokomotive kam wegen der billigeren Unterhaltung ein Zwillingstriebwerk mit Lentz-Vetilsteuerung zur Anwendung. Die Laufachsen waren als Adamsachsen ausgeführt, die Spurkränze der Treibräder um 10 mm geschwächt. Äußerlich auffällig ist ein gewisses Mißverhältnis zwischen den Abmessungen von Kessel und Laufwerk. Dies ergab sich aus der Forderung nach der Achsfahrmasse von maximal 15 t. Wegen der besseren Gewichtsverteilung mußte die hintere Laufachse weiter zurückgesetzt werden. Hieraus ergab sich ein unruhiger Lauf besonders bei Geschwindigkeiten zwischen 70 und 100 km/h.

Im Betrieb bereitete auch die zunächst eingebaute Stahlfeuerbüchse Probleme. Die Rohre an der Feuerbüchsrohrwand waren nicht dicht. Auch kupferne Rohrvorschuhe und selbst eine später eingebaute kupferne Feuerbüchse brachte keine Verbesserung.

Am 24. Januar 1917 verließ die Lokomotive Nr. 266 „BERLIN“ als 8.000ste Lokomotive festlich geschmückt in den oldenburger Landesfarben die Werkhallen der HANOMAG. Die Lokomotiven der Gattung S 10 waren die letzte selbständige und zugleich kostspieligste Entwicklung der Oldenburgischen Staatsbahn. Alle drei Lokomotiven wurden von der DRG übernommen und als einzige Vertreter ihrer Art in die Baureihe 16 eingestellt. Nach insgesamt nur 10 Betriebsjahren schieden sie jedoch bereits 1926 wieder aus dem Dienst aus.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart?
Baujahr?
Länge über Puffer? mm
Höchstgeschwindigkeit? km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser? mm
Laufraddurchmesser vorn? mm
Laufraddurchmesser hinten? mm
Zylinderdurchmesser? mm
Kolbenhub? mm
Rostfläche? qm
Heizfläche? qm
Kesselüberdruck? bar
Leergewicht? t
Dienstgewicht? t
Reibungsgewicht? t
Tender?-achsig

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen S 10 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen S 10 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag80001916266BERLIN16 001ausgemustert 1926
Hanomag80011916267MÜNCHEN16 002ausgemustert 1926
Hanomag80021916268DRESDEN16 003ausgemustert 1926

Weitere Bilder der Lokomotiven

Die oldenburgische S 10 Nr. 266 "Berlin" bei der Übergabe an die G.O.E. in Hannover.
Die oldenburgische S 10 Nr. 266 „Berlin“ bei der Übergabe an die G.O.E. in Hannover.
S 10 Nr. 266 "BERLIN" auf einer Werksaufnahme der Hanomag.
S 10 Nr. 266 „BERLIN“ auf einer Werksaufnahme der Hanomag.
S 10 Nr. 266 "BERLIN" auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 10 Nr. 266 „BERLIN“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 10 Nr. 266 "BERLIN" auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 10 Nr. 266 „BERLIN“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 10 Nr. 266 "BERLIN" auf einer weiteren, wesentlich schlichteren Ansichtskarte der Hanomag.
S 10 Nr. 266 „BERLIN“ auf einer weiteren, wesentlich schlichteren Ansichtskarte der Hanomag.
Schnittzeichnungen der S 10 Nr. 266 "BERLIN"
Schnittzeichnungen der S 10 Nr. 266 „BERLIN“
Kessel und Rahmen der Nr. 266 "BERLIN" in den Werkshallen bei Hanomag.
Kessel und Rahmen der Nr. 266 „BERLIN“ in den Werkshallen bei Hanomag.
Kessel und Fahrwerk der Nr, 266 "BERLIN" kurz vor dem Zusammenfügen.
Kessel und Fahrwerk der Nr, 266 „BERLIN“ kurz vor dem Zusammenfügen.

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Die Lokomotive Nr. 232 "WANGERLAND" von 1912, hier mit der Reichsbahnnummer 55 6202.

1912: Güterzuglokomotive

Die Lokomotive Nr. 232 "WANGERLAND" von 1912, hier mit der Reichsbahnnummer 55 6202.
Die Lokomotive Nr. 232 „WANGERLAND“ von 1912, hier mit der Reichsbahnnummer 55 6202.

Beschreibung der Lokomotiven

Durch die ständig steigenden Zugmassen wurden immer häufiger Vorspannlokomotiven erforderlich. Da dies mit der Zeit unwirtschaftlich wurde, mußte die Oldenburgische Staatsbahn also eine neue, stärkere Güterzuglokomotive beschaffen. Es mußte eine völlig neue Maschine entworfen werden, da die preußische G 7.2, die schon seit 1893 gebaut wurde, veraltet war und die neuere G 9, als Verbund-Lokomotive gebaut, zu schwer geworden wäre.
Bei dem neuen Entwurf wurde ein hochliegender Kessel vorgesehen, der auf dem Blechrahmen gestellt wurde. Dadurch konnte die Feuerkiste mit ebenen Seitenwänden gebaut werden. Die sich bietende Gelegenheit zur Rostvergrößerung wurde hingegen nicht genutzt.

Aufgrund der günstigen Erfahrungen bei den Personen- und Schnellzuglokomotiven wurde auch hier die Lentz-Ventilsteuerung angewendet. Durch Auflösung des Ventilkastens in vier Ventiltöpfe konnte sie noch verbessert werden. Zum Einbau des Verbinderdampftrockners Bauart Ranafier oder das Heißdampfprinzip anzuwenden konnte man sich nicht entschließen.

Die außenliegende Heusinger-Steuerung wurde einfach und glatt durchgebildet. In Norddeutschland eher selten war die einseitige Stützung der Schwinge an einer kurzen, kräftigen Welle, die an Leitbahnhalter und Rahmen gelagert war. Auch bei weiteren Nachbestellungen wurde diese Ausführung beibehalten.

Vor der Dampfpfeife befand sich ein parabolisch gekrümmtes Blech, um die Schallwirkung nach hinten zu leiten, damit auch die Bremser am Zugschluß noch die das Pfeifen vernehmen konnten.

Von der Reichsbahn wurden 13 Maschinen übernommen und 1925 auf Heißdampf umgebaut. Neun Lokomotiven kamen nach dem ersten Weltkrieg als Reparationsleistung nach Belgien.


Technische Daten der Lokomotiven

BauartD-n2v
Baujahr1912 – 1918
Länge über Puffer17395 mm
Höchstgeschwindigkeit45 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1350 mm
Laufraddurchmesser vorn
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser500/700 mm
Kolbenhub660 mm
Rostfläche2,23 qm
Heizfläche180,1 qm
Kesselüberdruck12,0 bar
Leergewicht51,6 t
Dienstgewicht58,5 t
Reibungsgewicht58,5 t
Tender3 T 16

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen G 7 (bzw. G 9) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen G 7 (bzw. G 9) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag65231912231AMMERLAND55 6201ausgemustert 1934
Hanomag65241912232WANGERLAND55 6202ausgemustert 1935
Hanomag65251912233BUTJADINGEN55 6203ausgemustert 1934
Hanomag65261912234STADLAND55 6204ausgemustert 1934
Hanomag65271912235STEDINGEN55 6205ausgemustert 1935
Hanomag69351913246MOORIEM55 6207ausgemustert 1935
Hanomag69341913247OESTRINGEN55 6206
Hanomag73181914251JEVERLAND55 6208ausgemustert 1935
Hanomag73191914252MÜNSTERLAND55 6209ausgemustert 1935
Hanomag73201914253SAGTERLAND55 6210ausgemustert 1935
Hanomag73211914254LANDWÜHRDEN55 6211ausgemustert 1935
Hanomag73221914255FRIESLAND55 6212ausgemustert 1934
Hanomag76261915259RHEIDERLAND1919 an Belgien (8689)
ausgemustert vor 1931
Hanomag76271915260HARLINGERLAND1919 an Belgien (8690)
ausgemustert vor 1931
Hanomag75981915261WÜSTENLAND55 6213ausgemustert 1935
Hanomag75991915262NESSERLAND1919 an Belgien (8692)
ausgemustert vor 1931
Hanomag76001915263LEEDINGERLAND1919 an Belgien (8693)
ausgemustert vor 1931
Hanomag85691918272GRONINGERLAND1919 an Belgien (8697)
ausgemustert vor 1931
Hanomag85701918273WANGEROOG1919 an Belgien (8698)
ausgemustert vor 1931
Hanomag85711918274SPIEKEROOG1919 an Belgien (8694)
ausgemustert vor 1931
Hanomag85721918275LANGEOOG1919 an Belgien (8695)
ausgemustert vor 1931
Hanomag85731918276BALTRUM1919 an Belgien (8696)
ausgemustert vor 1931

Weitere Bilder der Lokomotiven

G 7 Nr. 235 "STEDINGEN" auf einer Ansichtskarte der Hanomag
G 7 Nr. 235 „STEDINGEN“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag
Den prominenten Namen "LANDWÜHRDEN" erhielt die Nr. 254 bei der G.O.E. Diesen Namen trug schon die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. Hier zu Reichsbahnzeiten als 56 6211 vor dem Schuppen auf dem Verschiebebahnhof.
Den prominenten Namen „LANDWÜHRDEN“ erhielt die Nr. 254 bei der G.O.E. Diesen Namen trug schon die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. Hier zu Reichsbahnzeiten als 56 6211 vor dem Schuppen auf dem Verschiebebahnhof.
Die Nr. 255 "FRIESLAND" erhielt bei der Reichsbahn die Nr. 56 6212. Hier vor dem Schuppen auf dem Verschiebebahnhof Oldenburg.
Die Nr. 255 „FRIESLAND“ erhielt bei der Reichsbahn die Nr. 56 6212. Hier vor dem Schuppen auf dem Verschiebebahnhof Oldenburg.
Die G 7 Nr. 235 "STEDINGEN" auf einer weiteren Ansichtskarte der Hanomag
Die G 7 Nr. 235 „STEDINGEN“ auf einer weiteren Ansichtskarte der Hanomag

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Die Lokomotive Nr. 221 "HERKULES", gebaut 1911 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 6223

1911: Güterzug-Tenderlokomotive

Die Lokomotive Nr. 221 "HERKULES", gebaut 1911 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 6223
Die Lokomotive Nr. 221 „HERKULES“, gebaut 1911 bei HANOMAG unter der Fabriknummer 6223

Beschreibung der Lokomotiven

1911 wurde der Verschiebebahnhof Oldenburg in Betrieb genommen. Für den Dienst auf diesem und anderen Rangierbahnhöfen reichten die C-gekuppelten Maschinen nicht mehr aus. Das Fehlen einer leistungsfähigen Rangierlok wurde mit der Beschaffung einer vierfach gekuppelten Maschine ausgeglichen, die in allen wesentlichen Teilen der preußischen T 13 entsprach, obwohl diese eigentlich für den Nebenbahndienst konzipiert war.
Der Konstruktion der T 13 waren in Preußen heftige Diskussionen vorausgegangen, ob nun das Naß- oder das Heißdampfverfahren Anwendung finden solle. Obwohl bereits ausreichend und gute Erfahrung mit dem Heißdampfverfahren, das Robert Garbe favorisierte, vorlagen, entschied man sich in Preußen für die Naßdampfversion, da man hierbei Vorteile im Betrieb und bei der Wartung erwartete.

Abweichend von der preußischen Bauart kamen einige oldenburgische Besonderheiten zur Ausführung. Die Kolbenstangen wurden durch die vorderen Zylinderdeckel hindurchgeführt und die entlasteten Flachschieber Bauart Ranafier verwendet.

Bemerkenswert an der Maschine ist, daß sie wohl die einzige deutsche vierfach gekuppelte Lokomotive ist, bei der die zweite Kuppelachse angetrieben wurde.

Infolge der Materialknappheit durch den Ersten Weltkrieg erhielten die Maschinen ab 1917 eine geschweißte innere Feuerkiste aus Eisen, die aber später wieder durch solche aus Kupfer ersetzt wurde.

Von der Deutschen Reichsbahn wurden 1925 alle 10 Maschinen übernommen und mit denen aus Preußen in die Reihe 92 eingereiht. Noch über Jahrzehnte hinweg taten sie Dienst. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten einige der Lokomotiven an die Deutsche Reichsbahn der DDR, bei der Bundesbahn wurden die verbliebenen Lokomotiven gegen Ende der 50er Jahre ausgemustert.


Technische Daten der Lokomotiven

BauartD-n2
Baujahr1911 – 1919
Länge über Puffer11100 mm
Höchstgeschwindigkeit45 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1250 mm
Laufraddurchmesser vorn
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser500 mm
Kolbenhub600 mm
Rostfläche1,7 qm
Heizfläche116,2 qm
Kesselüberdruck12,0 bar
Leergewicht47,2 t
Dienstgewicht62,3 t
Reibungsgewicht62,3 t
Tender

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen T 13 (links) und der T 13.1 (rechts) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn.
Skizze der oldenburgischen T 13 (links) und der T 13.1 (rechts) Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn.

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag62211911219SIMSON92 585ausgemustert 1958
Hanomag62221911220GOLIATH92 586
Hanomag62231911221HERKULES92 5871945 DR Ost
Hanomag62241911222ATLAS92 5881945 Saarbahnen
Hanomag66341912239TITAN92 606ausgemustert 1956
Hanomag66351912240CYKLOP92 6071945 DR Ost
Hanomag79981917264GIGANT92 910
Hanomag79991917265HÜNE92 9111945 DR Ost
Hanomag92261919277RECKE92 912an OHE (92 110)
Hanomag92271919278ROLAND92 913

Weitere Bilder der Lokomotiven

T 13 Nr. 221 "HERKULES" auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
T 13 Nr. 221 „HERKULES“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
T 13 Nr. 221 "HERKULES" auf einer weiteren Ansichtskarte der Hanomag.
T 13 Nr. 221 „HERKULES“ auf einer weiteren Ansichtskarte der Hanomag.

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1909: Schnellzuglokomotive, S 5.2 (2 B-SLv-(LV)) Nr. 205 "FRIGGA" die spätere 13 1851

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1909: Schnellzuglokomotive, S 5.2 (2 B-SLv-(LV)) Nr. 205 „FRIGGA“ die spätere 13 1851

Beschreibung der Lokomotiven

Seit 1904 wurde für die preußische Staatsbahn die Gattung S 5.2 gebaut. Da auch bei der oldenburgischen Staatsbahn weitere leistungsfähige Schnellzuglokomotiven benötigt wurden, beschaffte man Maschinen mit den Hauptabmessungen der preußischen S 5.2. Von 1909 bis 1913 wurden elf Stück dieser Lokomotiven gebaut, die abweichend von der preußischen Bauart die Lentz-Ventilsteuerung und die Anfahrvorrichtung Bauart Ranafier erhielten.

Die Anfahrvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem von Hand zu bedienenden Dampfverteiler und einem vor dem Ventilkasten der Lentz-Steuerung liegenden Ventil, das durch die Verlängerung der Nockenstange gesteuert wird. Dieses Ventil wird durch Federkraft an seinen Sitz gedrückt und ist bei gewöhnlicher Fahrt ausgeschaltet. Bei Betätigung wird es durch Frischdampf geöffnet, dieser kann in den Hochdruckzylinder einströmen.

Diese einfache, aber wirksame Anfahrvorrichtung ergab in allen Kurbelstellungen außerordentlich hohe Anzugskräfte, bei sachgemäßer Bedienung konnte durch allmähliche Steigerung der Kräfte Radschleudern vermieden werden.
Äußerlich auffällig an den Lokomotiven ist das höher gelagerte Umlaufblech, das in dieser Lage angebracht wurde, um die Radschutzkästen und den treppenförmigen Aufbau wie bei der Personenzuglokomotive aus dem gleichen Jahr zu verhindern. Dadurch ergab sich, allerdings nur optisch, eine scheinbar höhere Kessellage.

Die bei den Personenzuglokomotiven von 1907 erstmals verwendete Luftpumpe für die Westinghousebremse in Verbundausführung mit Rippenkühlung wurde auch für diese Maschinen gewählt. Abweichend erhielten sie jedoch den Sandstreuer Bauart Knorr.

Von der Reichsbahn wurden alle Maschinen übernommen, Ende der zwanziger Jahre erfolgte jedoch bereits die Ausmusterung.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart2B-n2v
Baujahr1909 – 1913
Länge über Puffer17661 mm
Höchstgeschwindigkeit100 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1980 mm
Laufraddurchmesser vorn1000 mm
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser475/700 mm
Kolbenhub600 mm
Rostfläche2,27 qm
Heizfläche140,7 qm
Kesselüberdruck12,0 bar
Leergewicht48,1 t
Dienstgewicht53,4 t
Reibungsgewicht32,0 t
Tender2’2′ T 20

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen S 5.2 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen S 5.2 Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag56091909205FRIGGA13 1851ausgemustert 1926
Hanomag56101909206FREYA13 1852ausgemustert 1926
Hanomag58651910209IDUNA13 1853ausgemustert 1926
Hanomag58661910210GERDA13 1854ausgemustert 1926
Hanomag58671910211NANNA13 1855
Hanomag65201912223URD13 1856ausgemustert 1926
Hanomag65211912224WERDANDI13 1857ausgemustert 1926
Hanomag65221912225SKULD13 1858
Hanomag69311913248GEFION13 1859
Hanomag69321913249SAGA13 1860ausgemustert 1926
Hanomag69331913250WALA13 1861ausgemustert 1926

Weitere Bilder der Lokomotiven

S 5.2 Nr. 205 "FRIGGA" auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 5.2 Nr. 205 „FRIGGA“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag.
S 5.2 Nr. 205 "FRIGGA" im Einsatz vor einem Schnellzug.
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S 5.2 Nr. 210 "GERDA" auf einer Ansichtskarte der Hanomag
S 5.2 Nr. 210 „GERDA“ auf einer Ansichtskarte der Hanomag
S 5.2 Nr. 210 "GERDA" vor einem Schnellzug.
S 5.2 Nr. 210 „GERDA“ vor einem Schnellzug.
Die oldenburgische S 5.2 Nr. 210 "GERDA" erhielt später bei der Reichsbahn die Nummer 13 1854.
Die oldenburgische S 5.2 Nr. 210 „GERDA“ erhielt später bei der Reichsbahn die Nummer 13 1854.
S 5.2 Nr. 211 "NANNA" vor dem Schuppen im Betriebswerk Oldenburg.
S 5.2 Nr. 211 „NANNA“ vor dem Schuppen im Betriebswerk Oldenburg.

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Beschreibung der Lokomotiven

Diese Type ist ein Nachbau der Personenzuglokomotive aus dem Jahre 1907. Sie besitzt jedoch eine wesentliche Neuerung, die Lentz-Ventilsteuerung anstelle der Flachschiebersteuerung.

Mit dieser Art der Steuerung wurden ab 1909 bedingt durch die guten Erfahrungen im Betriebsdienst alle Schlepptender- und auch einige Tenderlokomotiven ausgerüstet. Die Ausführung der Steuerung wurde nach Vorschlägen des Direktionsmitgliedes Ranafier verändert. Unter anderem wurde nicht wie bei anderen Bahnen nur der Hochdruckzylinder, sonder Hoch- und Niederdruckzylinder mit der Ventilsteuerung ausgerüstet. Erstmals kam auch die Anfahrvorrichtung Bauart Ranafier zur Verwendung.

Da die gleichen Maschinen auch mit Flachschiebersteuerung im Betrieb waren, ließen sich direkte Vergleiche anstellen. Hierbei zeigte sich, daß die Ventillokomotiven etwa 10% mehr Leistung bei gleichem Kohlen- und Wasserverbrauch brachten.

Äußerlich fielen die Lokomotiven durch den treppenförmigen Umlauf auf, der durch die Ventilsteuerung erforderlich wurde. Die Luftpumpe für die Westinghousebremse ist bei dieser Lokomotive erstmals als Verbundpumpe mit Rippenkühlung ausgeführt.

Gegenüber der Lieferung von 1907 wurden Verstärkungen an den Rahmenverstrebungen, insbesondere im Bereich der Zylinder, vorgenommen. Hierdurch erhöhte sich das Gewicht geringfügig. Unverändert übernommen wurden die Rauchverbrennung Bauart Staby mit dem scheinbaren zweiten Dom vor dem Führerhaus, der Verbinderdampftrockner Bauart Ranafier, die Dampfstrahlpumpen Bauart Friedemann und die Lentz’schen Preßluftsandstreuer.

Die drei gebauten Maschinen wurden von der Reichsbahn zusammen mit denen von 1907 in die Reihe 36.12 übernommen. Bis 1927 taten sie noch Dienst bevor sie ausgemustert wurden.


Technische Daten der Lokomotiven

Bauart2B-n2v
Baujahr1909
Länge über Puffer17461 mm
Höchstgeschwindigkeit90 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1750 mm
Laufraddurchmesser vorn1000 mm
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser460/680 mm
Kolbenhub600 mm
Rostfläche2,27 qm
Heizfläche119,4 qm
Kesselüberdruck12,0 bar
Leergewicht48,4 t
Dienstgewicht53,9 t
Reibungsgewicht30,5 t
Tender2’2′ T 20

Skizze der Lokomotiven

Skizze der oldenburgischen P 4.2 in den unterschiedlichen Ausführungen. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Skizze der oldenburgischen P 4.2 in den unterschiedlichen Ausführungen. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hanomag54081909188SATURN36 1256ausgemustert 1929
Hanomag54091909189URANUS36 1257
Hanomag54101909190NEPTUN36 1258ausgemustert 1929

Weitere Bilder der Lokomotiven

P 4.2 Nr. 190 "NEPTUN", gebaut 1909
P 4.2 Nr. 190 „NEPTUN“, gebaut 1909

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