Eine T2 oder T3 rangiert noch vor 1909 einen Personenzug. Schön zu erkennen auch am rechten Bildrand ein oldenburgischer Personenzugwaggon, vermutlich ein Durchgangswagen 2. Klasse (Bi). Die Karte ist 1912 gelaufen, die fehlende Bahnsteigsperre gibt den Hinweis auf ein Aufnahmedatum einige Jahre früher.

Jever

Ansicht von vor 1910, es wurde auch in Jever an jeder Milchkanne gehalten. Die Karte ist 1910 gelaufen, vermutlich etwa 1909 hat Jever eine Bahnsteigsperre erhalten.
Ansicht von vor 1910, es wurde auch in Jever an jeder Milchkanne gehalten. Die Karte ist 1910 gelaufen, vermutlich etwa 1909 hat Jever eine Bahnsteigsperre erhalten.

Im Jahre 1871 wurde die Bahnstrecke Sande – Jever als eingleisige Hauptbahn, die Weiterführung nach Asel zum Anschluß an die (preußische) Ostfriesische Küstenbahn als Nebenbahn eröffnet. Ab 1888 zweigte dann in Jever die Tidebahn nach Carolinensiel und Harle ab. In Harle bestand Anschluss mit dem Schiff nach Wangerooge. Jever besaß somit schon einige Bedeutung in diesem Teil des Großherzogtums.


Weitere Bilder des Bahnhofes

Im Folgenden werden einige weitere Ansichten des Bahnhofes gezeigt, im Wesentlichen sind es alte Ansichtskarten, aber auch – sofern vorhanden – Pläne und Fotos.

Bahnhof Jever mit einer T 3 um 1900. Hier zweigt die Tidebahn nach Carolinensiel und zum Anleger Harle ab.
Bahnhof Jever mit einer T 3 um 1900. Hier zweigt die Tidebahn nach Carolinensiel und zum Anleger Harle ab.
Eine T2 oder T3 rangiert noch vor 1909 einen Personenzug. Schön zu erkennen auch am rechten Bildrand ein oldenburgischer Personenzugwaggon, vermutlich ein Durchgangswagen 2. Klasse (Bi). Die Karte ist 1912 gelaufen, die fehlende Bahnsteigsperre gibt den Hinweis auf ein Aufnahmedatum einige Jahre früher.
Eine T2 oder T3 rangiert noch vor 1909 einen Personenzug. Schön zu erkennen auch am rechten Bildrand ein oldenburgischer Personenzugwaggon, vermutlich ein Durchgangswagen 2. Klasse (Bi). Die Karte ist 1912 gelaufen, die fehlende Bahnsteigsperre gibt den Hinweis auf ein Aufnahmedatum einige Jahre früher.
Trinkhalle auf dem Bahnsteig. Die Karte ist nicht gelaufen und schwer zu datieren. Vermutlich wurde die Aufnahme zwischen 1909 und 1914 angefertigt, die Bahnsteigsperre und die Trinkhalle selbst sind auf den vorherigen Bildern noch nicht vorhanden.
Trinkhalle auf dem Bahnsteig. Die Karte ist nicht gelaufen und schwer zu datieren. Vermutlich wurde die Aufnahme zwischen 1909 und 1914 angefertigt, die Bahnsteigsperre und die Trinkhalle selbst sind auf den vorherigen Bildern noch nicht vorhanden.
Eine Ansicht des Bahnhofsplatzes von 1933.
Eine Ansicht des Bahnhofsplatzes von 1933.
Ein Pekol-Bus wartet 1940 vor dem Bahnhof auf Fahrgäste.
Ein Pekol-Bus wartet 1940 vor dem Bahnhof auf Fahrgäste.
Eine Ansicht von der Straßenseite des Bahnhofs in den 1950er Jahren.
Eine Ansicht von der Straßenseite des Bahnhofs in den 1950er Jahren.

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Nach 1909 aufgenommen ist diese Sicht des neuen Bahnhofs von Carolinensiel.

Carolinensiel

Nach 1909 aufgenommen ist diese Sicht des neuen Bahnhofs von Carolinensiel.
Nach 1909 aufgenommen ist diese Sicht des neuen Bahnhofs von Carolinensiel.

Nach der Eröffnung der Bahnlinie Sande – Jever und weiter Richtung Wittmund im Jahre 1871 forderten die jeverländischen Ortschaften im äußersten Nordwesten des Großherzogtums ebenfalls einen Anschluss an die Eisenbahn. Auch die Seebäder Wangerooge und Spiekeroog sollten bequemer erreichbar sein.

Dies hatte Eisenbahn-Direktor Ramsauer 1886 noch sehr ausführlich beschrieben. Im Jahre 1888 wurde dann ein Vertrag zwischen dem Bankhaus Erlanger & Söhne aus Frankfurt und der G.O.E. geschlossen, um diese Bahn auf Kosten des Bankhauses zu bauen. Für diese Bahn wurde die Jever – Carolinensieler Eisenbahn A.G. gegründet. Der Betrieb sollte durch die G.O.E im Auftrag der Gesellschaft geleistet werden.

Bereits am 01. September 1888 konnte auf der Verbindung von Jever nach Carolinensiel der Verkehr aufgenommen werden. Die Strecke endete damals nicht im bereits preußischen Carolinensiel, sondern vor dem Ort auf oldenburgischem Gebiet. Von hier mussten Reisende nach Wangerooge mit der Kutsche noch weiter an die Friedrichsschleuse, wo seinerzeit die Schiffe zur Insel anlegten. Am 01. Juli 1890 wurde dann die Verlängerung nach Harle zum neuen Anleger der Schiffe nach Wangerooge in Betrieb genommen.

Da die Bahnlinie nie die erhofften Gewinne einbringen konnte, wurde sie 1897 von der G.O.E. übernommen und die Aktiengesellschaft aufgelöst. Mit dieser Übernahme ging auch das Schiff „NORDFRIESLAND“ an die G.O.E. über, die damit auch Reeder wurde.

Das alte Bahnhofsgebäude, welches noch heute existiert, wurde 1909 durch einen Neubau etwas weiter südlich ersetzt. Auch dieses Gebäude existiert noch heute.


Weitere Bilder des Bahnhofes

Im Folgenden werden einige weitere Ansichten des Bahnhofes gezeigt, im Wesentlichen sind es alte Ansichtskarten, aber auch – sofern vorhanden – Pläne und Fotos.

Der alte Bahnhof von Carolinensiel. Im Zuge der Verlängerung des Gleises zum Anleger hinter dem Deich wurde in Carolinensiel auch ein neuer Bahnhof gebaut.
Der alte Bahnhof von Carolinensiel. Im Zuge der Verlängerung des Gleises zum Anleger hinter dem Deich wurde in Carolinensiel auch ein neuer Bahnhof gebaut.
Bereits 1899 ist diese Karte mit einer Teilaufnahme gelaufen.
Bereits 1899 ist diese Karte mit einer Teilaufnahme gelaufen.
Die 1904 gelaufene Karte zeigt den linken Teil mit dem hölzernen Vorbau, in dem die Reisenden warten konnten.
Die 1904 gelaufene Karte zeigt den linken Teil mit dem hölzernen Vorbau, in dem die Reisenden warten konnten.
Die Nr 135 „AMSEL“ im neuen Bahnhof Carolinensiel. Später kam die Maschine zur Zuckerfabrik Östrum.
Die Nr 135 „AMSEL“ im neuen Bahnhof Carolinensiel. Später kam die Maschine zur Zuckerfabrik Östrum.
Vor dem neuen Bahnhof warten Kutschen der örtlichen Hotels auf die Reisenden.
Vor dem neuen Bahnhof warten Kutschen der örtlichen Hotels auf die Reisenden.
Einen Blick in die Bahnhofsgaststätte und die Durchgänge zu den Warteräumen gewährte diese Ansichtskarte.
Einen Blick in die Bahnhofsgaststätte und die Durchgänge zu den Warteräumen gewährte diese Ansichtskarte.
Im Bild das neue, heute noch bestehende Bahnhofsgebäude von Carolinensiel. Der alte Bahnhof, der ebenfalls noch besteht, befand sich weiter zum Deich hin auf der anderen Straßenseite.
Im Bild das neue, heute noch bestehende Bahnhofsgebäude von Carolinensiel. Der alte Bahnhof, der ebenfalls noch besteht, befand sich weiter zum Deich hin auf der anderen Straßenseite.

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Bahnstrecke Jever -Carolinensiel - Harle

1888/1890: Jever – Carolinensiel – Harle

Mit der Bahn an die Küste

Rot markiert die Bahnlinie von Jever nach Carolinensiel
Rot markiert die Bahnlinie von Jever nach Carolinensiel

Die Strecke zweigte am Nordwestende des Bahnhofes von Jever von der Ostfriesischen Küstenbahn ab und verlief weitgehend gradlinig und direkt neben der Landstraße nach Norden. Der wichtigste Zwischenbahnhof war in Carolinensiel. Von dort führte sie bis in das Vordeichsgelände am Hafen Harle.

Der Bau der Bahn war vom Großherzogtum Oldenburg initiiert und unterstützt worden, um den Badebetrieb auf der einzigen oldenburgischen Nordseeinsel Wangerooge zu fördern. Gebaut und finanziert wurde sie von der „Jever-Carolinensieler Eisenbahngesellschaft“, einer Aktiengesellschaft unter Führung des Bankhauses Erlinger&Söhne in Frankfurt (Main). Am 1. September 1888 wurde der Abschnitt Jever–Carolinensiel eröffnet, die Bahn endete jedoch nicht im damals preußischem Carolinensiel, sondern an der Friedrichsschleuse auf Oldenburger Gebiet. Der Anschluss zum Anleger Harle erfolgte am 1. Juli 1890. Der Betrieb wurde von Anfang an von den Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen (GOE) übernommen. Diese kauft 1897 auch die verlustbringende Strecke auf. Gleichzeitig übernahm sie ein Seebäderschiff und errichtete die Inselbahn Wangerooge.


Streckenbeschreibung 1915


Stationen der Strecke

StationkmAnschluss
Jever Sande – Jever
Vereinigung (Landesgrenze)
Wiefels 3,98 
Bussenhausen 6,22 
Tettens 8,44 
Hohenkirchen 11,10 Schillig (Kleinbahn)
Garms 14,10 
Carolinensiel 17,95 
Harle 19,90 

Bilder von Stationen der Strecke

Im Folgenden werden einige, im Wesentlichen historische, Ansichten von Bahnhöfen und sonstigen Bauten an der Bahnlinie gezeigt.

Da in meiner Sammlung nach wie vor Lücken bestehen, kann nicht jeder Bahnhof gezeigt werden.


Jever

Bahnhof Jever mit einer T 3 um 1900. Hier zweigt die Tidebahn nach Carolinensiel und zum Anleger Harle ab.
Bahnhof Jever mit einer T 3 um 1900. Hier zweigt die Tidebahn nach Carolinensiel und zum Anleger Harle ab.

Weitere Bilder finden Sie auf der Bahnhofs-Seite

Wiefels

Leider liegt mir noch keine historische Ansicht von dieser Station vor.
Wenn Sie helfen können, senden Sie mir gerne eine Nachricht über das

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Bussenhausen

Leider liegt mir noch keine historische Ansicht von dieser Station vor.
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Tettens

Diese alte Ansicht zeigt links den Bahnhof von Tettens, wie er ungefähr hätte aussehen können.
Die Lok rechts im Bild ist ein reines Phantasieprodukt.
Diese alte Ansicht zeigt links den Bahnhof von Tettens, wie er ungefähr hätte aussehen können. Die Lok rechts im Bild ist ein reines Phantasieprodukt.

Hohenkirchen

Der Bahnhof Hohenkirchen auf einer 1908 gelaufenen Ansichtskarte.
Der Bahnhof Hohenkirchen auf einer 1908 gelaufenen Ansichtskarte.

Garms

Der Bahnhof Garms auf einer alten Ansichtskarte.
Der Bahnhof Garms auf einer alten Ansichtskarte.

Carolinensiel

Der alte Bahnhof von Carolinensiel.
Im Zuge der Verlängerung des Gleises zum Anleger hinter dem Deich wurde in Carolinensiel auch ein neuer Bahnhof gebaut.
Der alte Bahnhof von Carolinensiel. Im Zuge der Verlängerung des Gleises zum Anleger hinter dem Deich wurde in Carolinensiel auch ein neuer Bahnhof gebaut.

Weitere Bilder finden Sie auf der Bahnhofs-Seite

Harle

Der Bahnhof Harle bestand nur aus Gleisen und aufgeschütteten Bahnsteigen.
In Harle legten die von der G.O.E. betriebenen Schiffe nach Wangerooge ab.
Der Bahnhof Harle bestand nur aus Gleisen und aufgeschütteten Bahnsteigen. In Harle legten die von der G.O.E. betriebenen Schiffe nach Wangerooge ab.

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Jahresbericht 1915

1888/1890: Jever – Carolinensiel – Harle: Streckenbeschreibung 1915

Jahresbericht über die Betriebsverwaltung der Oldenburgischen Eisenbahnen, 1915

Im Jahresbericht der oldenburgischen Eisenbahnen von 1915 befanden sich noch einmal alle Streckenbeschreibungen. Hier ist eine Abschrift dieser Beschreibung zu finden.

Streckenbeschreibung 1915

Die vollspurige eingleisige Nebenbahn Jever-Carolinensiel-Harle verläßt den auf +3,55 N.N. liegenden Bahnhof Jever am nordwestlichen Ende, durchschneidet, eine N.N.W.-Richtung einschlagend, zuerst die zur Stadt Jever gehörenden Weiden- und Wiesenländereien, erreicht dann bei km 1,35 die Chaussee Jever-Carolinensiel, deren westliches Bankett sie von km 1,35 bis 3,30 und von km 4,10 bis 5,10 benutzt. Steigungen und Gefälle kommen zwischen Jever und Carolinensiel nur in sehr geringem Maße vor; der größte Unterschied beträgt kaum mehr als 2 m. Die Bahn fällt hinter Jever in die tiefer liegende Marsch hinab und behält dann annähernd dieselbe Höhe bei; nur auf dem Friedrich-Augusten-Grodendeich, kurz vor Carolinensiel, wird dieselbe Höhe wie auf Bahnhof Jever wieder erreicht. Die Bahn überschreitet in km 1,34 bei Jever das Mühlentief auf eiserner Brücke, kreuzt hinter dem auf +1,35 liegenden Bahnhof Wiefels, km 3,98, wo sie in die nördliche Richtung übergeht, die Chaussee Jever-Carolinensiel in Schienenhöhe, nimmt dann eine mehr N.N.O.-Richtung an, durchläuft bei km 6,22 den Haltepunkt Bussenhausen, überschreitet dicht vor Bahnhof Tettens, km 8,44 (+1,70), das Tettenser Tief und hinter Tettens die Kopperburger Leide auf eisernen Brücken und wendet sich kurz vor dem Bahnhof Hohenkirchen, km 11,10 (+1,30), nach N.N.W. und hinter Hohenkirchen nach N.W. Aus Bahnhof Hohenkirchen zweigt die Kleinbahn nach Schillig ab. Von km 13,10 bis 14,20 benutzt sie den sogenannten Siebethsdeich, kreuzt kurz vor Bahnhof Garms, km 14,10 (+2,00), nochmals das Tettenser Tief auf eiserner Brücke, wendet sich hinter dem Bahnhof wieder nach N.N.W. und benutzt dann, in die W.-Richtung übergehend, von km 15,60 bis 17,10, den Friedrich-Augusten-Grodendeich. Dann wendet sich die Bahn wieder nach N.N.W. und erreicht, hart an der Landesgrenze, „Goldene Linie“ genannt, entlang führend, stets auf oldenburgischem Gebiet bleibend, bei km 17,95 den Bahnhof Carolinensiel (+1,90). Von hier führt in nördlicher Richtung eine rd. 2 km lange, nur dem Badeverkehr im Sommer dienende Verbindungsbahn über den Schaudeich und den Außengroden nach Harle, wo sich der Anleger für den Schiffsverkehr nach Wangerooge und Spiekerog befindet. Der Seedeich wird auf bis zu 5 m hohem Damme mittels Steigungen von 1:50 in Kappenhöhe und der am Deich sich hinziehende Grodenweg mittels gewölbter, 4 m weiter Wegunterführung aus Eisenbeton überschritten.

Bei km 1,30 wird die Chaussee von Jever nach Wittmund und bei km 14,10 und 18,10 die Amtsverbandchaussee Jever-Carolinensiel in Schienenhöhe gekreuzt. Ferner befinden sich in km 5,20 und 8,40 Chausseeübergänge in Schienenhöhe.

Von den Stationen dient Bussenhausen nur dem Personenverkehr, Wiefels dem Personen- und Wagenladungsverkehr, während die übrigen mir den Gebäuden, Gleisen und sonstigen Einrichtungen für den Personen- und Güterverkehr versehen sind. Kreuzungsgleise sind in Hohenkirchen und Carolinensiel vorhanden.

An größeren Überbrückungen von Wasserläufen sind vorhanden:

  1. km 1,34, Eiserne Brücke über das Mühlentief von 4,20 m Stützweite
  2. km 8,07, Eiserne Brücke über das Tettenser Tief von 6,55 m Stützweite
  3. km 9,37, Eiserne Brücke über die Kloppenburger Leide von 6,55 m Stützweite
  4. km 14,07, Eiserne Brücke über das Tettenser Tief von 4,56 m Stützweite

Bei km 18,85 am Seedeich ist eine Wegunterführung aus Eisenbeton vorhanden, 4,00 m weit.

Auf der Strecke Jever-Carolinensiel beträgt das größte Neigungsverhältnis 1:200 und der kleinste Krümmungshalbmesser rd. 375 m, auf der Strecke Carolinensiel-Harle 1:50 und rd. 400 m. Die Oberbauanordnung ist die Form 6e, die Gleisbettung besteht aus Sand und von km 1,50 bis 5,00 zum Teil aus Steinschlag.


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