1867: Lokomotive für den gemischten Dienst

1867: LOKOMOTIVE FÜR DEN GEMISCHTEN DIENST

G1 (B-L), Baureihe 51.70

Die Lokomotive Nr. 34 "MARKA", gebaut 1876 von Hohenzollern in Düsseldorf mit der Fabriknummer 29. Im vorläufigen Umzeichnungsplan erhielt die "MARKA" zwar noch die Nummer 51 7008, ob es jedoch zu der Umzeichnung kam ist zweifelhaft, die Maschine wurde zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Die Lokomotive Nr. 34 "MARKA", gebaut 1876 von Hohenzollern in Düsseldorf mit der Fabriknummer 29. Im vorläufigen Umzeichnungsplan erhielt die "MARKA" zwar noch die Nummer 51 7008, ob es jedoch zu der Umzeichnung kam ist zweifelhaft, die Maschine wurde zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Beschreibung der Lokomotiven

Nach den Entwürfen des Obermaschinenmeisters Krauss, der für die Schweizerische Nord-Ost-Bahn bereits zweiachsige Lokomotiven gebaut hatte, bestellte man bei Hartmann in Chemnitz sechs Lokomotiven, die noch 1866 geliefert wurden. Weitere 40 Maschinen wurden von Krauss, der inzwischen in München eine eigene Lokomotivfabrik gegründet hatte, Wöhlert in Berlin und Hohenzollern in Düsseldorf bis 1877 geliefert. In den Jahren 1889/91 wurden nochmals acht Maschinen nachbeschafft, deren vergrößerter Achsstand die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 75 km/h erlaubte.

Die Lokomotiven erhielten sämtlich Kessel ohne Dampfdom, statt dessen hatten sie ein innenliegendes Dampfsammelrohr. In späteren Jahren wurden noch Sandstreuer und Zentralschmierung angebracht.

Die von Hohenzollern 1876/77 gefertigten Lokomotiven erhielten in den neunziger Jahren neue, leistungsfähigere Kessel, zwei weitere ankerlose Kessel mit Wellrohrfeuerbüchse der Bauart Lentz, die sich jedoch nicht bewährten.
Bis 1875 wurde bei der Oldenburgischen Staatsbahn ausschließlich Torf aus den heimischen Mooren gefeuert. Die gedeckten Torftender hatten im Dach Klappen zum Beladen, der Wasserkasten war ganz im unteren Rahmen untergebracht. Tender und Lok wurden durch eine Querkupplung der Bauart Wolff verbunden, wodurch für die für eine kleine Lok verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit von 60 km/h erreicht werden konnte.

Bemerkenswert ist, daß im Jahre 1878 vier Lokomotiven in Tenderlokomotiven der Gattung T1 umgebaut wurden.
Die Maschinen der Gattung G1 bewährten sich außerordentlich gut, was dazu führte, daß die letzten erst 1925 ausgemustert wurden. Die Lokomotive "Landwührden" war die erste von Krauss gefertigte; sie wurde nach ihrem Ausscheiden im Jahre 1900 zurückgekauft und dem Deutschen Museum in München überwiesen. Noch heute ist sie, allerdings ohne Tender, zu bewundern.

Technische Daten der Lokomotiven

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Skizze der Lokomotiven

Hier eine Skizze der unterschiedlichen Ausführungen der G 1 wie sie in den unterschiedlichen Zeiträumen beschafft wurde. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Hier eine Skizze der unterschiedlichen Ausführungen der G 1 wie sie in den unterschiedlichen Zeiträumen beschafft wurde.
Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Weitere Bilder der Lokomotiven

Die Lokomotive Nr. 8 "MÜNSTERLAND", gebaut 1867 von Krauss in München mit der Fabriknummer 3. Die Maschine ist noch mit dem typischen gedeckten Torftender gekuppelt. Ab Mitte der 1870er Jahre wurde zunehmend auf Kohlenfeuerung umgestellt, in diesem Zuge wurden auch die Tender umgebaut, wie z.B. auf dem Bild unten der "BORKUM" zu sehen. Die "MÜNSTERLAND" wurde nach fast 50 Betriebsjahren um 1914 ausgemustert.

Die Lokomotive Nr. 8 "MÜNSTERLAND", gebaut 1867 von Krauss in München mit der Fabriknummer 3.
Die Maschine ist noch mit dem typischen gedeckten Torftender gekuppelt. Ab Mitte der 1870er Jahre wurde zunehmend auf Kohlenfeuerung umgestellt, in diesem Zuge wurden auch die Tender umgebaut, wie z.B. auf dem Bild unten der "BORKUM" zu sehen.
Die "MÜNSTERLAND" wurde nach fast 50 Betriebsjahren um 1914 ausgemustert.

Die Lokomotive Nr. 11 "LANDWÜHRDEN" war die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. In Oldenburg erhielt sie 1894 noch einen Ersatzkessel, wurde dann aber 1900 ausgemustert. Krauss kaufte sie seinerzeit zurück und rstaurierte sie. Heute ist die Lokomotive im Deutschen Museum in München zu besichtigen, leider ohne Tender.

Die Lokomotive Nr. 11 "LANDWÜHRDEN" war die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. In Oldenburg erhielt sie 1894 noch einen Ersatzkessel, wurde dann aber 1900 ausgemustert. Krauss kaufte sie seinerzeit zurück und rstaurierte sie. Heute ist die Lokomotive im Deutschen Museum in München zu besichtigen, leider ohne Tender.

Die Abbildung zeigt die Nr. 18 "FRIESLAND", die 1869 von Krauss in München mit der Fabriknummer 48 gebaut wurde. 1890 wurde versuchsweise ein Kessel mit Wellrohrfeuerung Bauart Lentz eingebaut, der sich aber nicht bewährte. Erkennbar ist die Kesselbauart an dem vor dem Führerhaus ansteigenden Kessel. Die Maschine wurde um 1897 ausgemustert.

Die Abbildung zeigt die Nr. 18 "FRIESLAND", die 1869 von Krauss in München mit der Fabriknummer 48 gebaut wurde.
1890 wurde versuchsweise ein Kessel mit Wellrohrfeuerung Bauart Lentz eingebaut, der sich aber nicht bewährte. Erkennbar ist die Kesselbauart an dem vor dem Führerhaus ansteigenden Kessel.
Die Maschine wurde um 1897 ausgemustert.

Die 1876 von Hohenzollern unter der Fabriknummer 30 gebaute "SOESTE" (Bahnnummer 35) vor einem Zug im oldenburgischen. Im vorläufigen Umzeichnugsplan erhielt die Lok noch die Nummer 51 7009, wurde aber bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Die 1876 von Hohenzollern unter der Fabriknummer 30 gebaute "SOESTE" (Bahnnummer 35) vor einem Zug im oldenburgischen.
Im vorläufigen Umzeichnugsplan erhielt die Lok noch die Nummer 51 7009, wurde aber bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Die Nummer 36 "LEDA" wurde unter der Fabriknummer 32 von Hohenzollern gebaut. Im Vorläufigen Umzeichnungsplan noch für die Nummer 51 7010 vorgesehen, wurde sie jedoch zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Die Nummer 36 "LEDA" wurde unter der Fabriknummer 32 von Hohenzollern gebaut. Im Vorläufigen Umzeichnungsplan noch für die Nummer 51 7010 vorgesehen, wurde sie jedoch zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.

Die Nummer 39 "HOHENZOLLERN" wurde 1876 von der gleichnamigen Maschinenfabrik an die G.O.E. ausgeliefert. Vorgesehen für die Nummer 51 7013 wurde die Lok jedoch bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert. Das Bild zeigt sie im Betriebswerk, vermutlich in Oldenburg. Im Hintergrund ist noch eine T 1.2 zu erkennen.

Die Nummer 39 "HOHENZOLLERN" wurde 1876 von der gleichnamigen Maschinenfabrik an die G.O.E. ausgeliefert. Vorgesehen für die Nummer 51 7013 wurde die Lok jedoch bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.
Das Bild zeigt sie im Betriebswerk, vermutlich in Oldenburg. Im Hintergrund ist noch eine T 1.2 zu erkennen.

Eine Werksaufnahme der Nr. 79 "BORKUM", die 1889 unter der Fabriknummer 524 von Hohenzollern geliefert wurde. Die Lokomotive wurde bereits 1911 ausgemustert.

Eine Werksaufnahme der Nr. 79 "BORKUM", die 1889 unter der Fabriknummer 524 von Hohenzollern geliefert wurde. Die Lokomotive wurde bereits 1911 ausgemustert.

Eine unbekannte G 1 bei der Aufgleisung nach einem Unfall.

Eine unbekannte G 1 bei der Aufgleisung nach einem Unfall.

Eine weitere Ansicht mit der Nr. 36 "LEDA", diesmal vermutlich in der Ausbesserungswerkstätte in Oldenburg. Ein Teil der Belegschaft posiert vor und auf der Lokomotive.

Eine weitere Ansicht mit der Nr. 36 "LEDA", diesmal vermutlich in der Ausbesserungswerkstätte in Oldenburg. Ein Teil der Belegschaft posiert vor und auf der Lokomotive.

 

Die Nr. 11 "LANDWÜHRDEN", gebaut als erste lokomotive bei Krauss in München auf einer französischen Postkarte. Hier wird sie als fälschlicherweise als Lok der Bayrischen Staatsbahn ausgewiesen, was sich wohl auf den von dort stammenden Hersteller zurückführen lässt.

Die Nr. 11 "LANDWÜHRDEN", gebaut als erste lokomotive bei Krauss in München auf einer französischen Postkarte. Hier wird sie als fälschlicherweise als Lok der Bayrischen Staatsbahn ausgewiesen, was sich wohl auf den von dort stammenden Hersteller zurückführen lässt.

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1867 - Vierrädrige Tender-Locomotive (Syst. Krauss)
Ein Ausschnitt aus den "Bericht über die auf der Pariser Ausstellung ausgestellten Lokomotiven" von 1867. Speziell vorgestellt werden die für die G.O.E. gebauten zweiachsigen Lokomotiven nach System Krauss.
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1868 - Einige Details von den Locomotiven der Oldenburgischen Staatsbahn
Baudirektor Buresch beschreibt einige Besonderheiten der oldenburgischen Lokomotiven, die nach Entwürfen von Krauss von mehreren Lokomotivfabriken gebaut wurden.
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1925 - Hanomag Nachrichten 138-139
1925 wurde von Oberregierungsbaurat a.D. Arzt in einer Doppelfolge der Hanomag-Nachrichten über die Betriebsmittel der G.O.E. berichtet. Enthalten ist eine Beschreibung aller Lokomotiven von 1866 (Baulokomotiven) bis 1921.
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Torf im Ten­der: die Bau­reihe 51.70
Ein Beitrag zu den torfgefeuerten Lokomotiven der Gattung G1 auf der Webseite des Eisenbahn Kuriers.
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Die Landwührden im Deutschen Museum, München
Die Landwührden war die erste Lokomotive der Firma Krauss & Companie in München und wurde 1867 an die Großherzoglich Oldenburgische Staatsbahn geliefert.
Gehen Sie hier zur Seite des Deutschen Museums...

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