1896: Oldenburg - Brake
Die oldenburgische Gummibahn
Aufgrund des moorigen Untergrundes, der besonders zwischen den Bahnhöfen Ipwege und Großenmeer den Bau der Strecke sehr schwierig und teuer werden ließ, trug sie auch den Spitznamen „Gummibahn“. Das auf dem weichen Moorbooden verlegte Gleisbett gab unter dem Gewicht der Züge stark nach und vermittelte den Fahrgästen einen Eindruck, wie auf Gummi zu fahren.
Schon beim Bau der Strecke musste erheblich mehr Sand als üblich für die Gleisbettung herangefahren werden. Aber auch nach Inbetriebnahme ab dem 1. Mai 1896 (nur Personenverkehr) musste immer wieder Sand in den weichen Boden nachgeschüttet werden. Ab dem 1. Juni 1896 konnte dann auch der Güterverkehr aufgenommen werden. Instandhaltung und Betrieb der Strecke verursachten wiederholt große Schwierigkeiten.
Der Güterverkehr war der bedeutendere Zweig dieser Strecke - er ergab sich aus dem reichen Viehbestand und anderen landwirtschaftlichen Gütern der fruchtbaren Wesermarsch. Der Personenverkehr war nie besonders rege, im Sommerfahrplan 1914 sind fünf durchgehende Personenzüge verzeichnet.
Streckenbeschreibung 1915
Im Jahresbericht der oldenburgischen Eisenbahnen von 1915 befanden sich noch einmal alle Streckenbeschreibungen. Hier ist eine Abschrift dieser Beschreibung zu finden.
Stationen der Hauptbahn Oldenburg - Brake
Station | km | Anschluß |
Bahnhof Oldenburg | 0 | |
Bahnhof Ohmstede | 3,71 | |
Bahnhof Etzhorn | 6,42 | |
Haltepunkt Ipwege | 8,24 | |
Bahnhof Loy | 10,35 | |
Bahnhof Großenmeer | 16,15 | |
Bahnhof Oldenbrok | 21,13 | |
Bahnhof Strückhausen | 24,46 | |
Bahnhof Ovelgönne | 27,01 | |
Bahnhof Brake | 31,38 | Hude - Nordenham - Blexen |
Bilder von Bahnhöfen der Strecke
Der Centralbahnhof Oldenburg (1879 - 1911)

Der alte Centralbahnhof Oldenburg auf einer Ansichtskarte um 1900.
Der Bahnhof wurde erst 1879 eröffnet und bereits 1911 wieder abgerissen, um Platz für das heute noch bestehende Gebäude zu machen.
Der Übergangsbahnhof (1911 - 1915)

Das Gebäude, in dem die Geschäfte der G.O.E. während des Baus des neuen Bahnhofsgebäudes in Oldenburg betrieben wurde.
Bezeichnet wurde es als "Der provisorische Bahnhof".
Der Hauptbahnhof Oldenburg (seit 1915)

Das neue Bahnhofsgebäude in Oldenburg um 1916.
Eröffnet wurde es nach 4 Jahren 1915, aufgrund des Krieges nur mit kleineren Feierlichkeiten.
Bahnhof Ohmstede

Der Bahnhof Ohmstede erinnerte an einen typisch preußischen. Ansicht um 1910.
Bahnhof Etzhorn

Der Bahnhof Etzhorn vor den Toren der Stadt um 1900.
Bahnhof Loy

Bahnhof Loy mit seiner um die Jahrhundertwende noch halboffenen Wartehalle.
Bahnhof Grossenmeer

Ansicht vom Bahnhof Grossenmeer um 1910.
Das Gebäude gibt es heute noch weitgehend unverändert, es dient seit langem nicht mehr als Bahnhof.
Bahnhof Strückhausen

Der Bahnhof Strückhausen auf einer Ansichtskarte um die Jahrundertwende.
Bahnhof Ovelgönne

Bahnhof Ovelgönne um 1910 von der Gleisseite.
Bahnhof Brake

Das prunkvolle zweite Bahnhofsgebäude von Brake.
Ab 1896 endete hier auch die Gummibahn von Oldenburg kommend.