Bahnstrecke Varel - Rodenkirchen

1913: Varel – Rodenkirchen

Durch Friesland und die Wesermarsch

Rot markiert die Nebenbahn von Varel nach Rodenkirchen
Rot markiert die Nebenbahn von Varel nach Rodenkirchen

Die 1913 eröffnete Bahnstrecke Varel-Rodenkirchen wird aufgrund des späten Baus nicht mehr zu den Vareler Nebenbahnen gezählt.

Die Strecke verband die Stadt Varel an der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven mit Rodenkirchen an der Strecke Hude – Nordenham.


Streckenbeschreibung 1915


Stationen der Strecke

StationkmAnschluss
Varel Oldenburg – Wilhelmshaven
Neuenkirchen
Varelerhafen
Hohenberge 1,46 
Diekmannshausen 6,48 
Schweiburg8,47
Schweierzoll11.56
Schwei14,69
Rodenkircherwurp 19,01 
Dodenkirchen 22,21 Hude
Nordenham

Bilder von Stationen der Strecke

Im Folgenden werden einige, im Wesentlichen historische, Ansichten von Bahnhöfen und sonstigen Bauten an der Bahnlinie gezeigt.

Da in meiner Sammlung nach wie vor Lücken bestehen, kann nicht jeder Bahnhof gezeigt werden.


Varel

Der Bahnhof Varel von der Gleisseite um 1905. Varel war Bahnknotenpunkt, hier gingen mehrere Strecken der Vareler Nebenbahnen (nach Neuenburg und Varelerhafen) und die Strecke nach Rodenkirchen ab.
Der Bahnhof Varel von der Gleisseite um 1905. Varel war Bahnknotenpunkt, hier gingen mehrere Strecken der Vareler Nebenbahnen (nach Neuenburg und Varelerhafen) und die Strecke nach Rodenkirchen ab.

Hohenberge

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Diekmannshausen

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Schweiburg

Der Bahnhof Schweiburg etwa in den 1920er Jahren.
Der Bahnhof Schweiburg etwa in den 1920er Jahren.

Schweierzoll

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Schwei

Die Straßenseite vom Bahnhof Schwei.
Die Straßenseite vom Bahnhof Schwei.

Rodenkircherwurp

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Rodenkirchen

Der Bahnhof Rodenkirchen in der Wesermarsch im Jahre 1898. Seit 1913 mündete hier die Bahn aus Varel in die Strecke von Hude nach Nordenham ein.
Der Bahnhof Rodenkirchen in der Wesermarsch im Jahre 1898. Seit 1913 mündete hier die Bahn aus Varel in die Strecke von Hude nach Nordenham ein.

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Jahresbericht 1915

1913: Varel – Rodenkirchen: Streckenbeschreibung 1915

Jahresbericht über die Betriebsverwaltung der Oldenburgischen Eisenbahnen, 1915

Im Jahresbericht der oldenburgischen Eisenbahnen von 1915 befanden sich noch einmal alle Streckenbeschreibungen. Hier ist eine Abschrift dieser Beschreibung zu finden.

Streckenbeschreibung 1915

Die vollspurige, eingleisige Nebenbahn Varel-Rodenkirchen verläßt den auf +6,50 N.N. liegenden Bahnhof Varel der Hauptbahn Oldenburg-Wilhelmshaven in südöstlicher Richtung auf waagerechter Bahnkrone gleichlaufend mit der Hauptbahn Oldenburg-Wilhelmshaven. Bei km 1,0 wendet wich die Bahnlinie nach Osten und erreicht im Gefälle bei km 1,46 den auf +3,50 N.N. liegenden Bahnhof Hohenberge. Hier tritt die Bahn aus dem Geestgelände ins Marschland ein, auf dem sie bis Rodenkirchen verbleibt. Hinter dem Bahnhof Hohenberge senkt sich die Bahn, die Staatsstraße von Varel nach Rodenkirchen bei km 1,49 in Schienenhöhe kreuzend, bis km 2,60. dort nimmt sie die südöstliche Richtung wieder auf, überquert in km 2,92 auf gewölbtem Durchlaß den Rynschlot und schmiegt sich der Staatsstraße Varel-Rodenkirchen an. Kurz vor km 4,0 wendet sich die Bahn wieder nach Osten und überschreitet in km 4,0 die Jade mittels eiserner Fachwerksbrücke. Bei km 4,0 zweigt ein Anschlußgleis ab. Von km 5,80 an senkt sich die Bahn und erreicht den durchschnittlich auf +1,70 N.N. im Gefälle liegenden Bahnhof Diekmannshausen in km 6,48. Hinter dem Bahnhof überkreuzt die Bahn abermals schienengleich die Staatsstraße von Varel nach Rodenkirchen in km 6,61 und erreicht in nordöstlicher Richtung bei km 8,47 den durchschnittlich auf +1,40 N.N. im Gefälle liegenden Bahnhof Schweiburg. Von hier verläuft die Bahn in gleicher nordöstlicher Richtung bis km 10,5, die Neigung mehrmals wechselnd, überschreitet in km 10,64 auf einem gewölbten Durchlaß den Achtermeerschen Graben, wendet sich dort nach Osten und erreicht in km 11,56 den auf +1,0 N.N. liegenden Bahnhof Schweierzoll. Dann überquert die Bahn auf breiter Schüttung die sogenannte Brake, eine etwa 600m breite moorige, stark mit Wasser durchsetzte Kleischicht, und fällt nach dem in km 14,69 auf +0,70 N.N. liegenden Bahnhof Schwei. Hinter dem Bahnhof kreuzt die Bahn in Schienenhöhe bei km 14,79 die Staatsstraße nach Nordenham, überschreitet in km 15,66 auf einer eisernen Brücke das westliche Quertief und erreicht unter mehrmaligem Neigungswechsel in östlicher Richtung, in km 18,28 auf einer eisernen Brücke das Nordertief überschreitend, in km 19,01 den auf +1,80 N.N. liegenden Bahnhof Rodenkircherwurp. Bei km 18,8 zweigt ein Anschlußgleis ab. Hinter dem Bahnhof behält die Bahn die östliche Richtung bis km 21,01 bei, wendet sich dann in einem großen Bogen nach Süden zu, überschreitet in km 21,57 auf einer eisernen Brücke das Strohausersieltief und mündet in km 22,21 in den auf +2,35 N.N. liegenden Bahnhof Rodenkirchen der Hauptbahnstrecke Hude-Blexen ein.

Sämtliche Stationen sind mit den erforderlichen Gebäuden, Gleisen und sonstigen Einrichtungen für den Personen- und Güterverkehr ausgerüstet. In Hohenberge werden lebende Tiere nicht abgefertigt. Feste Verladerampen sind in Schweiburg, Diekmannshausen und in Hohenberge nicht vorhanden. Die Stationen Diekmannshausen und Schwei enthalten Kreuzungsgleise. In Schwei befindet sich eine Wasserstation. Der Sitz der Bahnmeisterei befindet sich in Schwei.

An größeren Überbrückungen von Wasserläufen sind vorhanden:

  1. km 0,68, Gewölbter Durchlaß über die Südender Bäke 3,25 m Weite
  2. km 2,92, Gewölbter Durchlaß über den Rynschlot 3,60 m Weite
  3. km 4,00, Eiserne Fachwerksbrücke über die Jade 28,80 m Stützweite
  4. km 10,64, Gewölbter Durchlaß über den Achtermeerschen Graben 2,00 m Weite
  5. km 11,18, Gewölbter Durchlaß über die Rönnel 2,00 m Weite
  6. km 15,00, Eiserne Brücke über das westliche Quertief 6,60 m Stützweite
  7. km 18,28, Eiserne Brücke über das Norder Tief 11,00 m Stützweite
  8. km 21,57, Eiserne Brücke über das Strohhauser Sieltief 14,30 m Stützweite

Außerdem wurde in km 1,25 eine gewölbte Viehtrift von 1,50 m Lichtweite hergestellt.

Wichtigere Straßen- und Chausseeübergänge in Schienenhöhe befinden sich in km 1,49, 6,61, 11,05, 14,79.

Das größte Neigungsverhältnis beträgt 1:200 und der kleinste Gleisbogenhalbmesser 300 m.

Der Oberbau besteht aus Schienen und Gleisen der Form 6. Die Gleisbettung besteht aus Sand. Einige Weichen haben Steinschlagbettung.


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