Die Lokomotive Nr. 11 "LANDWÜHRDEN" war die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. In Oldenburg erhielt sie 1894 noch einen Ersatzkessel, wurde dann aber 1900 ausgemustert. Krauss kaufte sie seinerzeit zurück und rstaurierte sie. Heute ist die Lokomotive im Deutschen Museum in München zu besichtigen, leider ohne Tender.

1867: Lokomotive für den gemischten Dienst

Die Lokomotive Nr. 11 "LANDWÜHRDEN" war die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. In Oldenburg erhielt sie 1894 noch einen Ersatzkessel, wurde dann aber 1900 ausgemustert. Krauss kaufte sie seinerzeit zurück und restaurierte sie. Heute ist die Lokomotive im Deutschen Museum in München zu besichtigen, leider ohne Tender.
Die Lokomotive Nr. 11 „LANDWÜHRDEN“ war die erste von Krauss in München gebaute Lokomotive. In Oldenburg erhielt sie 1894 noch einen Ersatzkessel, wurde dann aber 1900 ausgemustert. Krauss kaufte sie seinerzeit zurück und restaurierte sie. Heute ist die Lokomotive im Deutschen Museum in München zu besichtigen, leider ohne Tender.

Beschreibung der Lokomotiven

Nach den Entwürfen des Obermaschinenmeisters Krauss, der für die schweizerische Nord-Ost-Bahn bereits zweiachsige Lokomotiven gebaut hatte, bestellte man bei Hartmann in Chemnitz sechs Lokomotiven, die noch 1866 geliefert wurden. Weitere 40 Maschinen wurden von Krauss, der inzwischen in München eine eigene Lokomotivfabrik gegründet hatte, Wöhlert in Berlin und Hohenzollern in Düsseldorf bis 1877 geliefert. In den Jahren 1889/91 wurden nochmals acht Maschinen nachbeschafft, deren vergrößerter Achsstand die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 75 km/h erlaubte.

Die Lokomotiven erhielten sämtlich Kessel ohne Dampfdom, stattdessen hatten sie ein innenliegendes Dampfsammelrohr. In späteren Jahren wurden noch Sandstreuer und Zentralschmierung angebracht.

Die von Hohenzollern 1876/77 gefertigten Lokomotiven erhielten in den neunziger Jahren neue, leistungsfähigere Kessel, zwei weitere ankerlose Kessel mit Wellrohrfeuerbüchse der Bauart Lentz, die sich jedoch nicht bewährten.
Bis 1875 wurde bei der Oldenburgischen Staatsbahn ausschließlich Torf aus den heimischen Mooren gefeuert. Die gedeckten Torftender hatten im Dach Klappen zum Beladen, der Wasserkasten war ganz im unteren Rahmen untergebracht. Tender und Lok wurden durch eine Querkupplung der Bauart Wolff verbunden, wodurch für die für eine kleine Lok verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit von 60 km/h erreicht werden konnte.

Bemerkenswert ist, daß im Jahre 1878 vier Lokomotiven in Tenderlokomotiven der Gattung T1 umgebaut wurden.
Die Maschinen der Gattung G1 bewährten sich außerordentlich gut, was dazu führte, dass die letzten erst 1925 ausgemustert wurden. Die Lokomotive „Landwührden“ war die erste von Krauss gefertigte; sie wurde nach ihrem Ausscheiden im Jahre 1900 zurückgekauft und dem Deutschen Museum in München überwiesen. Noch heute ist sie, allerdings ohne Tender, zu bewundern.


Technische Daten der Lokomotiven

BauartB-n2
Baujahr1866 – 1891
Länge über Puffer13285  mm
Höchstgeschwindigkeit60 km/h
Treib- / Kuppelraddurchmesser1520 mm
Laufraddurchmesser vorn
Laufraddurchmesser hinten
Zylinderdurchmesser360 mm
Kolbenhub560 mm
Rostfläche1,0 qm
Heizfläche87,0 qm
Kesselüberdruck10 bar
Leergewicht19,5 t
Dienstgewicht22,5 t
Reibungsgewicht22,5 t
Tender2 T 5,5

Skizze der Lokomotiven

Hier eine Skizze der unterschiedlichen Ausführungen der G 1 wie sie in den unterschiedlichen Zeiträumen beschafft wurde.
Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968
Hier eine Skizze der unterschiedlichen Ausführungen der G 1 wie sie in den unterschiedlichen Zeiträumen beschafft wurde. Quelle: Krauth: Dampflokverzeichnis der Oldenburgischen Staatsbahn, 1968

Verzeichnis der Lokomotiven

HerstellerFabrik-
Nummer
BaujahrG.O.E.-
Nummer
G.O.E.-
Name
DR
Nummer
Bemerkung
Hartmann28818661OESTRINGENausgemustert vor 1913
Hartmann28918662STADLANDausgemustert vor 1912
Hartmann29018663STEDINGENausgemustert vor 1912
Hartmann29118664WANGERLANDausgemustert vor 1912
Hartmann29218665SAGTERLANDausgemustert vor 1914
Hartmann29318666AMMERLANDausgemustert vor 1912
Krauss218677BUTJADINGENausgemustert vor 1912
Krauss318678MÜNSTERLANDausgemustert vor 1914
Krauss418679RÜSTRINGENausgemustert vor 1912
Krauss5186710MOORIEM ausgemustert vor 1913
Krauss1186711LANDWÜHRDEN1884 Ersatzkessel
ausgemustert 1900
museal erhalten
Krauss36186812WANGEROOGausgemustert vor 1918
Krauss43186913HARLINGERLANDausgemustert vor 1914
Krauss44186914NESSERLANDausgemustert vor 1915
Krauss45186915LEEDINGERLAND ausgemustert vor 1915
Krauss46186916RHEIDERLANDausgemustert vor 1914
Krauss47186917GRONINGERLANDausgemustert vor 1918
Wöhlert48186918FRIESLAND1890 Lentz-Kessel eingebaut
ausgemustert 1897
Wöhlert425187319HUNTE
Wöhlert426187320WESER
Wöhlert427187321OLLEN
Wöhlert428187322HEETE
Wöhlert429187323LIENE1878 Umbau in Tenderloks (T1)
Wöhlert430187324JADE1879 Umbau in Tenderloks (T1)
Wöhlert431187325AHNE1880 Umbau in Tenderloks (T1)
Wöhlert432187326WAPEL1881 Umbau in Tenderloks (T1)
Hohenzollern22187627OCHTUMausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern23187628DELMEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern24187629WELSEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern25187630LETHEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern26187631HAARENausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern27187632MADEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern28187633HAASEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern29187634MARKAausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern30187635SOESTEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern31187636LEDAausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern32187637VERNEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern33187638DREPTEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern34187639HOHENZOLLERNausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern35187640ORANIENausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern51187741ELSEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern52187742DÜTEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern53187743LAHE
Hohenzollern54187744JÜMMEausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern55187745EMSausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern56187746DINKELausgemustert 1923 – 1925
Hohenzollern522188977SPIEKEROOGausgemustert 1911
Hohenzollern523188978NORDERNEYausgemustert 1914
Hohenzollern524188979BORKUMausgemustert 1911
Hohenzollern615189187HELGOLANDausgemustert vor 1918
Hohenzollern616189188LANGEOOGausgemustert vor 1918
Hohenzollern617189189BALTRUM
Hohenzollern618189190JUIST
Hohenzollern619189191ROTTUM

Weitere Bilder der Lokomotiven

Die Nr. 11 "LANDWÜHRDEN", gebaut als erste lokomotive bei Krauss in München auf einer französischen Postkarte. Hier wird sie als fälschlicherweise als Lok der Bayrischen Staatsbahn ausgewiesen, was sich wohl auf den von dort stammenden Hersteller zurückführen lässt.
Die Nr. 11 „LANDWÜHRDEN“, gebaut als erste lokomotive bei Krauss in München auf einer französischen Postkarte. Hier wird sie als fälschlicherweise als Lok der Bayrischen Staatsbahn ausgewiesen, was sich wohl auf den von dort stammendem Hersteller zurückführen lässt.
Die Lokomotive Nr. 8 "MÜNSTERLAND", gebaut 1867 von Krauss in München mit der Fabriknummer 3. Die Maschine ist noch mit dem typischen gedeckten Torftender gekuppelt. Ab Mitte der 1870er Jahre wurde zunehmend auf Kohlenfeuerung umgestellt, in diesem Zuge wurden auch die Tender umgebaut, wie z.B. auf dem Bild unten der "BORKUM" zu sehen. Die "MÜNSTERLAND" wurde nach fast 50 Betriebsjahren um 1914 ausgemustert.
Die Lokomotive Nr. 8 „MÜNSTERLAND“, gebaut 1867 von Krauss in München mit der Fabriknummer 3. Die Maschine ist noch mit dem typischen gedeckten Torftender gekuppelt. Ab Mitte der 1870er Jahre wurde zunehmend auf Kohlenfeuerung umgestellt, in diesem Zuge wurden auch die Tender umgebaut, wie z.B. auf dem Bild unten der „BORKUM“ zu sehen. Die „MÜNSTERLAND“ wurde nach fast 50 Betriebsjahren um 1914 ausgemustert.
Die Nummer 36 "LEDA" wurde unter der Fabriknummer 32 von Hohenzollern gebaut. Im Vorläufigen Umzeichnungsplan noch für die Nummer 51 7010 vorgesehen, wurde sie jedoch zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.
Die Nummer 36 „LEDA“ wurde unter der Fabriknummer 32 von Hohenzollern gebaut. Im Vorläufigen Umzeichnungsplan noch für die Nummer 51 7010 vorgesehen, wurde sie jedoch zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.
Die Abbildung zeigt die Nr. 18 "FRIESLAND", die 1869 von Krauss in München mit der Fabriknummer 48 gebaut wurde. 1890 wurde versuchsweise ein Kessel mit Wellrohrfeuerung Bauart Lentz eingebaut, der sich aber nicht bewährte. Erkennbar ist die Kesselbauart an dem vor dem Führerhaus ansteigenden Kessel. Die Maschine wurde um 1897 ausgemustert.
Die Abbildung zeigt die Nr. 18 „FRIESLAND“, die 1869 von Krauss in München mit der Fabriknummer 48 gebaut wurde. 1890 wurde versuchsweise ein Kessel mit Wellrohrfeuerung Bauart Lentz eingebaut, der sich aber nicht bewährte. Erkennbar ist die Kesselbauart an dem vor dem Führerhaus ansteigenden Kessel. Die Maschine wurde um 1897 ausgemustert.
Die 1876 von Hohenzollern unter der Fabriknummer 30 gebaute "SOESTE" (Bahnnummer 35) vor einem Zug im oldenburgischen. Im vorläufigen Umzeichnugsplan erhielt die Lok noch die Nummer 51 7009, wurde aber bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.
Die 1876 von Hohenzollern unter der Fabriknummer 30 gebaute „SOESTE“ (Bahnnummer 35) vor einem Zug im oldenburgischen. Im vorläufigen Umzeichnugsplan erhielt die Lok noch die Nummer 51 7009, wurde aber bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert.
Eine weitere Ansicht mit der Nr. 36 "LEDA", diesmal vermutlich in der Ausbesserungswerkstätte in Oldenburg. Ein Teil der Belegschaft posiert vor und auf der Lokomotive.
Eine weitere Ansicht mit der Nr. 36 „LEDA“, diesmal vermutlich in der Ausbesserungswerkstätte in Oldenburg. Ein Teil der Belegschaft posiert vor und auf der Lokomotive.
Die Nummer 39 "HOHENZOLLERN" wurde 1876 von der gleichnamigen Maschinenfabrik an die G.O.E. ausgeliefert. Vorgesehen für die Nummer 51 7013 wurde die Lok jedoch bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert. Das Bild zeigt sie im Betriebswerk, vermutlich in Oldenburg. Im Hintergrund ist noch eine T 1.2 zu erkennen.
Die Nummer 39 „HOHENZOLLERN“ wurde 1876 von der gleichnamigen Maschinenfabrik an die G.O.E. ausgeliefert. Vorgesehen für die Nummer 51 7013 wurde die Lok jedoch bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert. Das Bild zeigt sie im Betriebswerk, vermutlich in Oldenburg. Im Hintergrund ist noch eine T 1.2 zu erkennen.
Eine unbekannte G 1 bei der Aufgleisung nach einem Unfall.
Eine unbekannte G 1 bei der Aufgleisung nach einem Unfall.

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