1910: Benzolelektrischer Triebwagen

1910: BENZOLELEKTRISCHER TRIEBWAGEN

Benzolelektrischer Triebwagen der G.O.E., beschafft 1910 (oder 1911) von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf. Dies ist eines der wenigen Bilder des Triebwagens, vermutlich um 1913 aufgenommen.

Benzolelektrischer Triebwagen der G.O.E., beschafft 1910 (oder 1911) von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf. Dies ist eines der wenigen Bilder des Triebwagens, vermutlich um 1913 aufgenommen.

Beschreibung der Lokomotiven

Bei der Oldenburgischen Staatsbahn bestand schon frühzeitig Interesse an dem Einsatz von Triebwagen. Aufmerksam unterzog man die bei anderen Bahnverwaltungen in Betrieb befindlichen Triebwagen eingehenden Prüfungen. Trotz der Prämisse der Sparsamkeit war man ja technischen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen. 1905 machte sich deshalb eine dreiköpfige Kommission, unter anderem Oberbaurat Ranafier, auf den Weg nach Österreich und Ungarn sowie nach Würtemberg, um den Betrieb der Triebwagen kennenzulernen.
Obwohl bei vielen anderen Bahnverwaltungen Dampftriebwagen in Betrieb waren, entschied man sich für einen benzolelektrischen Antrieb. Auch bei dieser Anschaffung war der Blick der Oldenburgischen Staatsbahn wohl auf das preußische Vorbild gerichtet.

1910 wurde von der Firma Düsseldorfer Eisenbahnbedarf ein Triebwagen, wie er ähnlich auch schon nach Preußen geliefert worden war, gekauft. Der Benzolmotor wurde von Deutz in Köln, die elektrischen Antriebsmotoren von der AEG in Berlin geliefert. Die Grundkonzeption ergab sich aus einem vierachsigen Personenwagen, dessen Form noch klar erkennbar ist. Das vordere Drehgestell wurde zur Aufnahme des Verbrennungsmotors und anderer Einrichtungen auseinandergezogen, angetrieben waren nur die Achsen des hinteren Drehgestells. Die Haube über dem vorderen Drehgestell war nach vorne hin abziehbar und ermöglichte so eine gute Zugänglichkeit.

Die auf beiden Seiten mit einem Führerstand ausgerüstete Fahrgastkabine bot insgesamt 66 Sitzplätze in der 3. und 4. Klasse. Die Heizung erfolgte durch das Kühlwasser des Motors.

Anfangs wurde der Triebwagen auf der Strecke Jever-Carolinensiel eingesetzt, später für Personalfahrten zum Oldenburger Verschiebebahnhof und auf der Strecke Oldenburg-Cloppenburg. 1915 mußte der Triebwagen wegen Treibstoffmangels abgestellt werden.

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1925 - Hanomag Nachrichten 138-139
1925 wurde von Oberregierungsbaurat a.D. Arzt in einer Doppelfolge der Hanomag-Nachrichten über die Betriebsmittel der G.O.E. berichtet. Enthalten ist eine Beschreibung aller Lokomotiven von 1866 (Baulokomotiven) bis 1921.
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